Badisches und Bayerisches in Rheinsheim

"Rhosemer Herbscht" mit neuer Ortsrufanlage und überregionalem Bauernmarkt

Der „Rhosemer Herbst“ ist keine lokale Angelegenheit, sondern eine nationale: Badisches war zu hören, Bayerisches zu sehen. Zur Eröffnung standen alle Besucher stramm und schmetterten das Badner Lied, in der Mitte des „Domplatzes“ boten fesche Madln in Dirndln knuspriges Bauernbrot an. Zu den Bestückern des Bauernmarktes gehörten waschechte Pfälzer, unter den Kaufwilligen weilte eine Gruppe mit sächsischem Dialekt. Wohl kein Rheinsheimer blieb zu Hause. Auch die Nachbarschaft im Landkreis wollte dabei sein und mitfeiern – trotz des mitunter regnerischen Wetters.

Andernorts gibt es Kirchweihfeste, Kerwe-Wochenenden oder Dorf- und Straßenfeste, doch im Philippsburger Stadtteil Rheinsheim heißt die Zentralveranstaltung „Rhosemer Herbscht“, der mit seiner Vorgabe „Rheinsheim macht was los“ immer zwischen 2.000 und 4.000 Besucher auf die Beine bringt. Der Erfolg ist insbesondere der Hauptorganisatorin Elke Kohout zu verdanken.

Zur Eröffnung ließ sich Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner eine Überraschung einfallen: Über den wiederbelebten Ortsfunk mit der Erkennungsmelodie – das Trompetensolo aus Capriccio Italien von Peter Tschaikowski – gab sie „Rhonsemer Noochrichdä“ durch. Zuvor hatte „Festpräsident“ Peter Haake in seiner Begrüßungsansprache auf die Festanfänge 1979, damals in Form eines Straßenfestes, hingewiesen. Einen gelungenen Fassanstich zeigte Bürgermeister Stefan Martus. MdL Ulli Hockenberger, Ex-Bürgermeister Jürgen Schmidt und Pfarrer Andreas Riehm-Strammer bewunderten, wie es hieß, die diesjährige Perfektion.

Mächtig ins Zeug legten sich die beteiligten Vereine – und das mit vielen leckeren Angeboten. Immer wieder bildeten sich Menschentrauben um die reichlich bestückten Stände des Bauernmarkts an der Kirchstraße. Zu den Besonderheiten gehören Spezialitäten aus Frankreich und Griechenland, auch japanische Massagestäbe. Köstliches kam vom Landwirt, Imker und Bäcker. Von Ölen und Likören bis zu Kürbissen und Naturseifen reichte die Warenauswahl.

Was kein Straßenfest, aber der Rhosemer Herbst aufweist: Zehn hochwertige Auftritte durften die Besucher an beiden Tagen genießen. Ob Strasser Garde oder Chor der Concordia, ob „Flying Legs“ und „Cherbourger Crew und Teens“, ob Stadtkapelle und Kern-Blasorchester, Coverband „FUNplugged“ oder Fanfarenzug: Alle Musik-, Show- und Tanzeinlagen trafen den Geschmack des Publikums.

(Schmidhuber)

 

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