Eschensterben bereitet große Sorgen in Philippsburg

7.285 Festmeter Einschlag im 1.082 Hektar großen Stadtwald erwartet

Ein bestimmter Pilz, aus Fernost eingeschleppt, ist schuld an der ganzen Misere: Eschentriebsterben, so heißt die Schreckensnachricht. Auch vor dem Forst in Philippsburg macht die von dem Pilz ausgelöste Krankheit nicht Halt, die auch andernorts in Deutschland und auch in Europa enorme Schäden am Holzbestand verursacht. „Das Eschentriebsterben ist ein schleichender Tod“, sagt Forstrevierleiter Christian Hautz, als er den Bürgermeister und die Stadträte über die Entwicklung informierte. Jahr für Jahr sterben die neuen Triebe aus dem Vorjahr ab. Über drei bis sechs Jahre raffe die Krankheit den Baum dahin: je jünger, umso schneller.

„Die Wälder sind der Länder höchste Zierde.“ Nach dieser über 200 Jahre alten Erkenntnis des bekannten Forstwissenschaftlers Gottlieb König verfährt die Forstverwaltung Philippsburg und tut alles für den Erhalt und die Pflege des Stadtwalds. Die jetzt vorlegte 2017er-Analyse und die Vorausschau für 2018 fallen trotz allem erfreulich aus.

Informationen und Erläuterungen zur Situation im 1.082 Hektar großen Stadtwald gaben Forstdirektor Dr. Thomas Eichkorn und der langjährige Revierleiter Hautz. Als die größte Herausforderung bezeichneten die Forstleute das Eschentriebsterben. Eschen bilden die Hauptbaumart im Bereich Philippsburg.

Nach der Entdeckung dieser neuen Pilzerkrankung waren zunächst Schäden in Kulturen und Naturverjüngungen zu verzeichnen. Doch im Südwesten Deutschlands verursachte die Krankheit zunehmend auch in Stangen- und Baumhölzern zurücksterbende Kronen. „Das bedeutet: Wir brauchen einen Umbau, und das wird ein langwieriger Prozess“, heißt es freimütig.

Nach dem Landeswaldgesetz ist der jährliche Betriebsplan vom Forstamt unter Beachtung des periodischen Betriebsplanes aufzustellen und vom Gemeinderat zu genehmigen. Die Vorausschau soll einen Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben enthalten. Aus der von Hautz vorgelegten Übersicht geht hervor, dass 2017 rund 2.700 Pflanzen gesetzt wurden. Die Kultursicherung erfolgte auf einer Fläche von knapp 29 Hektar. 8,4 Hektar macht die Wiederaufforstungsfläche aus. Mit den Holzeinnahmen zeigte sich der Förster relativ zufrieden: 6.500 Festmeter Holz sind in diesem Jahr eingeschlagen worden, 1.000 weniger als geplant.

Für 2018 ist die Einschlagsmenge mit knapp 7.285 Festmeter angegeben, 18 Hiebsorte sind vorgesehen. Pappeln, Eschen und Eichen bilden den Schwerpunkt. Der Revierleiter rechnet dabei mit einem Holzerlös von etwa 300.000 Euro. Auf sieben verschiedenen Flächen sollen 2018 mehr als 3.700 Anpflanzungen vorgenommen werden. Vorgesehen sind eine Bestandspflege auf 4,1 Hektar und eine Kultursicherung auf 34,3 Hektar.

Schmidhuber

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