160 begehrte Bauplätze in den „Erlenwiesen“

90 gehören der Stadt/ Gemeinderat beschließt Ausgaben für knapp 4,8 Millionen Euro

Es geht zügig voran. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Bebauungsplans „Erlenwiesen - Bauabschnitte II und III“ in Philippsburg ist getan. Seit Kurzem ist der 640.000 Euro teure vierarmige Kreisel im Bereich der L 602 ab der „Engelsmühle“ bis zur Dammstraße fertiggestellt und in Betrieb genommen. Damit wird das Neubaugebiet Erlenwiesen mit 160 Grundstücken angeschlossen. Im Gemeinderat stellten Erhard Wittemann vom Rathaus-Fachdienst Tiefbau und Thomas Dopfer von der „ESB KommunalProjekt AG“ die Entwurfsplanung vor.

Dem vorgelegten Gesamtpaket mit den Einzelgewerken Wasserversorgung, Entwässerung/Kanalisation, Geländeauffüllungen, Straßenbau, Straßenbeleuchtung und Medienausbau stimmte der Gemeinderat einmütig zu. Dabei hatte er noch über eine Alternative zu befinden. Dabei entschied er sich für Asphalt als Ausbauart für die verkehrsberuhigten Wohnstraßen.

Im April wird mit den Erschließungsarbeiten begonnen. Im Neubaugebiet sollen Wasserversorgungsleitungen in allen Straßen verlegt werden. Das Leitungsnetz wird an vier Stellen an das bestehende Leitungsnetz der Stadt eingebunden. Dafür sind rund 600.000 Euro veranschlagt. Die „Erlenwiesen“ sollen mit einer Trennkanalisation entwässert werden: Also wird das von öffentlichen Verkehrsflächen und privaten Dach- und Hofflächen abfließende Niederschlagswasser über eine Regenwasserkanalisation gesammelt, das häusliche Abwasser hingegen über eine Schmutzwasserkanalisation, was zusammen Kosten von mehr als 1,7 Millionen Euro verursachen dürfte.

Im Neubaugebet sei eine umfangreiche Geländeauffüllung von etwa zwei Meter notwendig, hieß es in der Sitzung. Dazu werden rund 91.000 Kubikmeter gebraucht, was zu Ausgaben von knapp 600.000 Euro führt. Geplant ist auch, die Haupterschließungsstraße mit gegliederten Verkehrsflächen auszubauen. Die Parkstände sind durch Baumstandorte unterbrochen. Nach Auffassung des Fachbereiches Tiefbau stellt im Vergleich zum Pflasterbelag die empfohlene Asphaltbauweise die technisch robustere Ausführung dar. Für den Straßenbau fällt ein finanzieller Aufwand von 1,65 Millionen Euro an.

Die „Erlenwiesen“ erhalten eine Straßenbeleuchtung mit modernster LED-Technik für gut 125.000 Euro. Laut eines früheren Gemeinderatsbeschlusses sollte die „Mitverlegung von passiver und aktiver Leerrohrinfrastruktur der Breitbandkabel Landkreis“ erfolgen. Dafür kommen Ausbaukosten von 85.000 Euro zustande. Parallel dazu wollen auch die Deutsche Telekom und die Unitymedia ihre Glasfasernetze verlegen.

Wie Wittemann und Dopfer vorrechneten, entstehen 160 begehrte Grundstücke auf 690 Ar Baufläche. Von diesen fallen 90 an die Stadt, die damit zum größten Grundstückseigentümer wird. Die jetzt vom Gemeinderat auf den Weg gebrachten Gewerke verschlingen knapp 4,8 Millionen Euro. Mit 110 Euro je Quadratmeter Nettobauland sind die Erschließungskosten kalkuliert. Doch abgerechnet werde am Ende der tatsächliche Aufwand.

Den Sinn einer dreifachen Kabelverlegung hinterfragte Joachim Pöschel (SPD). In ihren Stellungnahmen gaben er wie auch Hans-Gerd Coenen (CDU), Hans Brecht (FW) und Ingo Kretschmar (Uli) den umfangreichen Vorlagen ihren Segen und plädierten für die Straßenausbau-Alternative Asphalt.      

(Schmidhuber)

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