Mächtig stolz auf einzigartiges Waldklassenzimmer

Informationen über Waldpädagogik für Amts- und Verantwortungsträger

Bürgermeister, Stadträte, Rathausmitarbeiter, Rektoren und weitere Lehrer, Vertreter der Kindergärten und weitere Personen des öffentlichen Lebens zusammen in einem Klassenzimmer? Müssen sie alle nochmals die Schulbank drücken? Nein, sie besichtigen das Waldklassenzimmer als „Vorzeigeobjekt der Stadt Philippsburg“ - das einzige seiner Art weit und breit - und lassen sich von Revierleiter Christian Hautz und Forstdirektor Dr. Thomas Eichkorn über „Waldpädagogik“ und das „Ökosystem Wald“ aufklären und die Konzeption erläutern, die der Einrichtung einer „Waldschule“ zugrunde liegt.

Wer dort ist, als erwachsener Besucher oder junger Schüler, „erlebt den Wald hautnah und mit allen Sinnen“, wie die ehemalige städtische Waldmeisterin Thea Geiger-Heiler findet. Seit fast 150 Jahren steht tief im Wald, weit weg von der üblichen Zivilisation, ein Haus: wohl aus Zeiten des Festungsbaus im Zuge deutsch-französischer Auseinandersetzungen um 1870, wie Insider Freddy Degen meint. Früher stand dort - bis zum späteren Umbau - ein Wohnhaus, jetzt dient es als begehrtes Waldklassenzimmer.

Wie Hautz erläuterte, wird die Einrichtung auf Huttenheimer Gemarkung, in der Nähe von Rheinsheim, aber im Naturschutzgebiet Elisabethenwört, vor allem von Kindergartengruppen oder Schulklassen besucht. Die Ausstattung fällt ins Auge, so Dutzende von präparierten Tieren des Waldes, Baumscheiben auch zur Bestimmung des Baumalters, viele Schautafeln, mit Exponaten gefüllte Vitrinen. Draußen wurde der 60-köpfigen Gruppe das „Insektenparadies“ gezeigt, dann ein Sägewettbewerb veranstaltet, Informationen über die fünf in Philippsburg vorhandenen seltenen Wildkatzen gegeben.

„Wir wollen die Jugend an die Natur heranführen, aber nicht mit Paukerei, sondern auf lockere, spielerische Weise“, so der Förster. Bislang seien so 5.000 Besucher in und um das Waldhaus registriert worden. Viel Lob gab es von Eichkorn für Hautz, den er als „Bollwerk in Sachen Waldpädagogik“ bezeichnete. „Was hier gemacht wird, ist eine gute Sache. Wir investieren in die Zukunft der Kinder“. So begründete der Forstchef den Aufwand und die Arbeit. Zum Waldpädagogikangebot gehören, wie es bei der Powerpointpräsentation hieß, die Bereiche Lebewesen Baum, Ökosystem Wald, Tiere des Waldes, naturnahe Waldbewirtschaftung, Baumriesen, Urwald von morgen und die Aue im Wandel der Zeit.

(Schmidhuber)

 

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