Mut, Zivilcourage und Unerschrockenheit

Stadt Philippsburg ehrte zwei Jugendliche für ihren Einsatz

Mit dem manchmal überstrapazierten Begriff „Helden des Alltags“ wolle er die zwei Jugendlichen nicht belegen, aber als Vorzeigejugendliche, als leuchtende Vorbilder für Gleichaltrige und für Erwachsene bezeichnen. So würdigte der Leiter des Polizeireviers Philippsburg, Peter Kremer, die elfjährige Mandy Kolewe aus der Kernstadt und den 16-jährigen Aaron Watzl aus Rheinheim bei einem Empfang im Rathaus Philippsburg. Dort erhielten die zwei Heranwachsenden von Bürgermeister Stefan Martus viel Lob, Dank und Anerkennung – und auch ein willkommenes Präsent: jeweils eine Jahreskarte für das Schwimm- und Hallenbad. Damit honorierte die Stadtverwaltung mitsamt der Polizei „viel Mut, Zivilcourage und Unerschrockenheit.“ So resümierte der Leiter des Ermittlungsdienstes, Polizeihauptkommissar Tobias Heiler: „Wir ziehen den Hut vor euch.“

Der exakten Beobachtung und Beschreibung der kleinen Mandy war es zu verdanken, dass ein Langfinger dingfest gemacht werden konnte. Die junge Dame beobachtete spätabends von ihrem Fenster aus einen Einbrecher, beschrieb ihn und sein Verhalten laut Polizei „erstaunlich überzeugend und ungewöhnlich detailliert“, so dass er ruckzuck gefasst werden konnte und heute hinter Gittern sitzt.

Erste Hilfe leistete John-Deere-Auszubildender Aaron. Ein 53-Jähriger war auf der Straße mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bis zum Eintreffen der von ihm benachrichtigten Rettungskräfte versuchte der junge Mann, den Leblosen mit Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben. Doch letztlich überstand der Erwachsene, der aus einer Kreisgemeinde stammte, die Herzattacke nicht. Auch der eintreffende Arzt konnte ihn nicht mehr retten. Dankbar äußerte sich dessen Tochter, dass ihr Vater dank Aaron Watzl nicht allein auf der Straße habe sterben müssen.

(Schmidhuber)

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