Nach Marktplatz jetzt der Messplatz?

Freie Wähler stellen Antrag auf Gestaltungsmöglichkeiten und auf Kostenschätzung

Ein zweiter höchst unansehnlicher Platz soll jetzt in Angriff genommen werden. Zumindest müsse die Stadt ihren Blick auf die dortigen Zustände richten, meinen die Initiatoren. Nach dem abgehakten Marktplatz seien jetzt Gedanken „zur städtebaulichen Entwicklung des ehemaligen Messplatzes“ in Philippsburg anzustellen. Diesen Wunsch haben die Freien Wähler im Gemeinderat in Form eines Antrags eingebracht.

Weitreichende Umgestaltungsbeschlusse gab es nicht, dafür erste Überlegungen, so die Umnutzung als Gewerbefläche oder die Verwendung zur Wohnbebauung, was die FW-Fraktion konkret ansprach. „Wenn uns der Marktplatz als Visitenkarte wichtig ist, sollten wir den alten Messplatz als marode Eintrittskarte zu unserer Stadt nicht weiter verkommen lassen“, lautete die Antragsbegründung. Und weiter: Das Areal sei ein „traurig verwahrloster Platz mit kaputten Toiletten, Abfallcontainern und Werbeanhängern.“

Dabei handele es sich um einen „Schandfleck“, betonte Fraktionssprecher Christopher Moll. Dreck und Müll würden einfach abgelagert. Vor diesem Hintergrund bitte die Fraktion die Verwaltung, „dem Rat eine Grobschätzung der erforderlichen Aufwendungen und erzielbaren Erlöse für eine Folgenutzung des alten Messplatzes vorzulegen, und zwar als Park- und Erholungsraum, als strukturierter Parkplatz mit Bepflanzung, als Gewerbegrundstück oder als Möglichkeit der Wohnbebauung.“

Was zu erwarten war: Alles kostet Geld, mal mehr, mal weniger, rechnete die Verwaltung im Detail vor. Eine Umstellung von Containern sei nicht unproblematisch, da sich die Standplätze bei den Nutzern eingeprägt haben. „Glas, Kleider und Schuhe werden meist weiterhin an den bisherigen Standplätzen abgestellt“, machte die Verwaltung deutlich. Für eine Bepflanzung mit Bäumen und Büschen müssten erhebliche Bodenaustauschmaßnahmen vorgenommen werden. Um die Kosten zu ermitteln, sei eine Überplanung des gesamten Platzes mit einer Parkplatzeinteilung Voraussetzung. Von einer Aufstellung von Blumenkübeln wolle die Verwaltung aus Kostengründen Abstand nehmen.

Ist der Platz auch für Wohnbebauung und damit zum Verkauf geeignet? Für eine künftige Nutzung als Gewerbe- oder Wohnbaugrundstück wäre der Bebauungsplan zu ändern und ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufzustellen, hieß es. Doch liege das Grundstück direkt an zwei Straßen und an Sporteinrichtungen und wäre einer erheblichen Lärmbelastung ausgesetzt. In der Diskussion traten unterschiedliche Auffassungen zutage, ob und wie eine Verbesserung aussehen könnte. Peter Kremer (FW) fasste zusammen: Es gehe um einen ersten Schritt, wie auch beantragt, um eine erste Prüfung der Möglichkeiten, der Machbarkeiten und um eine belastbare Kostenschätzung.

 

(Schmidhuber)

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