Neubau eines vier- bis sechsgruppigen Kindergartens geplant

Knappe Mehrheit für Standort mit vorhandener Infrastruktur am Ludwigsweg

Der Neubau eines Kindergartens in der Kernstadt Philippsburg ist auf den Weg gebracht, auch wenn es sich dabei um eine „Zangengeburt“ handelte. Nach langer kontroverser Diskussion setzten sich CDU, SPD, Bürgermeister Stefan Martus und FW-Stadtrat Thomas Biesenberger mit einer knappen Mehrheit von zwölf zu neun Stimmen durch. Umstritten blieb bis zuletzt der Standort, das etwa 32 Ar große Gelände neben dem Schülerhort.

Plätze werden in der Kernstadt benötigt und nicht in anderen Stadtteilen oder in kinderarmen Wohnbezirken, argumentierten die Befürworter. Angesichts der Unterbringungsprobleme sei Eile geboten. Eine andere Sichtweise hatten die Freien Wähler und die Ulis. Zwar diskutiere der Gemeinderat schon ein halbes Jahr hin und her. Aber es müssten alle Alternativen zu diesem Neubau und alle denkbaren Standorte auf den Tisch.

Konkret schlug Christopher Moll (FW) die leerstehenden Räume der Huttenheimer Schule vor, die alte Gewerbeschule und ein Platz im Neubaugebiet Erlenwiesen vor. Ingo Kretchmar (Uli) brachte auch ein Gelände nordöstlich von Philippsburg ins Spiel. Für Helmut Selinger vom Rathausfachbereich Gebäudemanagement hat der Standort Ludwigsweg deutliche Vorteile gegenüber der umbaubedürftigen Huttenschule oder Gewerbeschule.

Letztlich zählten für das Gremium der Zeit- und ebenso der Standortfaktor: neben dem Schülerhort und nahe an dem großen Neubaugebiet „Erlenwiesen“. „Aufgrund der steigenden Anzahl von Kindergartenkinder ist es notwendig, einen Kindergarten mit vier bis sechs Gruppen zu errichten“, hieß es in der Verwaltungsvorlage zum Antrag der CDU, die stadteigene Fläche neben dem Schülerhort zu untersuchen, „da in dem Gebäude sämtliche Versorgungsanschlüsse für Strom, Heizung, Wasser und Abwasser vorhanden sind und genutzt werden können.“ Geprüft werden müsse noch die Verkehrsanbindung und die Parkplatzsituation, sagte Martus zu.

In welcher Bauweise der neue Kindergarten entstehen soll, ist noch offen. Dafür gibt es erste Vorschläge wie eine Massiv-Holzständer- und oder Container-Bauweise. Für Jochen Pöschel (SPD) gelte es, die vorhandene Infrastruktur optimal zu nutzen. Direkt hinter dem zu Fuß erreichbaren Neubaugebiet sollte der Bedarf befriedigt werden, nicht im fernen Huttenheim, wohin dann die Eltern ihre Kinder hin- und herfahren müssen.

Erst ein Raum- und Ausstattungsprogramm vorlegen - das forderten die Ulis. „Die Suche nach einem geeigneten Kindergartenstandort ist eine scheinbar unendliche Geschichte, mittlerweile über ein halbes Jahr lang, in dem die Verwaltung leider außer vagen Vorschlägen, teils sehr diffusen und nicht nachvollziehbaren Kostenschätzungen nichts Konkretes vorgelegt hat“, kritisierte Kretschmar und wollte eine genaue Kostenaufstellung.

Wir müssen doch endlich einmal vorankommen“, forderte Hans Gerd Coenen für die CDU als Antragstellerin. „Wir brauchen Kindergärten dort, wo auch junge Familien wohnen.“ Ein weiterer Vorteil: Direkt daneben liege der Generationenspielplatz.

(Schmidhuber)

 

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