Polizeirevier Philippsburg legt detaillierte Unfallbilanz für 2015 vor

151 Autofahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Es handelt sich um eine Zunahme von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr: Fast 1.500 Verkehrsunfälle haben sich 2015 im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Philippsburg ereignet. Für die Veränderung ist hauptsächlich der Anstieg der Bagatellunfälle verantwortlich. Das sind Unfälle, nach denen die Fahrzeuge noch fahrtüchtig sind. Mit Licht- und Schattenseiten, so fällt die Unfallbilanz für die rund 66.000 Einwohner in Philippsburg, Waghäusel, Oberhausen-Rheinhausen, Dettenheim, Graben-Neudorf und Hambrücken aus.

450 Verkehrsunfälle mit Sachschaden kamen zusammen. Immerhin gingen die Verkehrsunfälle mit Personenschaden um acht Prozent auf eine Gesamtzahl von 174 zurück. „Beeindruckend“ sei, so vermerkt der stellvertretende Revierleiter Oskar Rothenberger als Autor der Erhebungen etwas sarkastisch, dass sich in 314 Fällen die Fahrzeugführer ihrer Verantwortung durch „Unfallflucht“ entzogen haben.

„Leider mussten wir im Jahr 2015 im Zuständigkeitsbereich des Reviers sechs Verkehrstote beklagen. Die Anzahl der Schwerverletzten ging um sieben Prozent auf 39 zurück, die Anzahl der Leichtverletzten reduzierte sich um zehn Prozent auf 190 Personen“, so Rothenberger weiter. „Glücklicherweise befanden sich im gesamten Revierbereich unter den Verletzten nur vier Kinder und zwei Senioren“, lässt er wissen.

Was sind die Unfallursachen? Vorfahrtsverletzungen führten zu 151 Unfälle, durch Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren kamen 87 Verkehrsunfälle zustande. Auf Verkehrsuntüchtigkeit (Alkohol und Drogen) sind 44 Vorkommnisse zurückzuführen. Weitere Ursachen waren Geschwindigkeitsübertretungen (28 Unfälle), zu geringe Abstände zum Vordermann (25) und riskante Überholmanöver (20).

Einen besonderen Hinweis gibt es von Revierleiter Peter Kremer: Bei Verkehrsüberwachungen wurden 151 Fahrer festgestellt, die unter Alkohol- oder (in 35 Fällen) gar unter Drogeneinfluss standen und deswegen die Fahrerlaubnis entzogen bekamen. „Bezogen auf die Bevölkerungsdichte zeigt sich im Revierbereich eine erhöhte Drogenbeeinflussung“, informiert Kremer. Von den 624 Verkehrsunfällen mit besonderer Bedeutung ereigneten sich 476 Unfälle schwerpunktmäßig innerorts. 61 Prozent der festgehaltenen Personenschäden geschahen ebenfalls innerhalb der Ortsgrenzen.

„Durch die enge und äußerst effiziente Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und der Polizei ist es gelungen, die Unfallschwerpunkte im Jahr 2015 deutlich zu reduzieren“, bilanzieren Rothenberger und Kremer. Waren es im Jahr sieben sogenannte „Unfallhäufungsstellen“, so sind es 2015 nur noch zwei Örtlichkeiten, die beide innerhalb von Ortschaften liegen. „Diese Unfallschwerpunkte werden wir durch Verkehrsüberwachungsmaßnahmen und durch Beschilderungen und Baumaßnahmen begleiten“, heißt es aus dem Polizeirevier.

(Schmidhuber)

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