Schlussstrich unter „Bestuhlungsaffäre“

Gemeinderat verabschiedet Abteilungskommandanten und bestellt neuen

Ist die sogenannte Bestuhlungsaffäre tatsächlich ausgestanden, mit der die Feuerwehr nach eigenen Angaben „ein Zeichen setzen“ wollte? In der Bewertung scheiden sich wohl die Geister. Zwar verabschiedete der Gemeinderat den seitherigen Abteilungskommandanten Alexander Hafner und bestellte seinen Stellvertreter Daniel Spindler zum kommissarischen Nachfolger, aber dann wunderten sich nicht wenige Zuschauer im Ratssaal:

Kaum waren die Urkunden übergeben, verließen die Rheinsheimer Feuerwehrleute geschlossen die öffentliche Gemeinderatssitzung - unmittelbar bevor Bürgermeister Stefan Martus bei der Haushaltseinbringung die äußerst prekäre Finanzlage der Stadt erläuterte. Die Einnahmeneinbrüche auf Dauer waren ja letztlich der Auslöser für die Bestuhlungsaffäre und für die Deckelung der Kosten für die neuen Feuerwehrhäuser in Rheinsheim und Huttenheim auf 1,25 Millionen Euro. „Wollte die Feuerwehr mit dem Rückzug – wie bei der Bestuhlungsaffäre - wiederum ein Zeichen setzen?“ Diese Frage kam unweigerlich auf, blieb aber offen.

Wie auch immer: Im Gemeinderat ging es zunächst um die offizielle Bestellung des 47-jährigen Huttenheimers Jochen Danner zum stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Philippsburg, dann um das Rücktrittsgesuch Hafners und die Einsetzung von Spindler, was alles problemlos vonstatten ging. Der Tenor der Fraktionen fiel einmütig aus, wie es etwa Peter Kremer formulierte: Mit Haffner verliere die Feuerwehr Philippsburg einen fachlich kompetenten Kommandanten. Ihm wäre zu gönnen gewesen, den Neubau eines Feuerwehrhauses in Rheinsheim bis zur Schlüsselübergabe und darüber hinaus zu begleiten. Aber: „Das gemeinsame Ziel muss sein, gemeinsam den Bau der beiden Feuerwehrhäuser mit den vorhandenen Mittel in der schwierigen Haushaltssituation umzusetzen.“ Ähnlich sahen es Jochen Pöschel (SPD) und Ingo Kretschmar (Uli).

Etwas aufhorchen ließ dann die Stellungnahme von Hans Gerd Coenen (CDU), der andeutete, Hafner könnte bei der Jahreshauptversammlung in zwei, drei Monaten wieder eine Führungsaufgabe übernehmen. Wie der CDU-Fraktionschef, so würdigte auch Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner explizit die „durchaus verdienstvolle Arbeit“ des seitherigen Abteilungskommandanten, lobte seinen Einsatz und bescheinigte ihm ein Höchstmaß an Kompetenz.

(Schmidhuber)

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