Sicherheitsampel in der Stadt Philippsburg steht auf Grün

"Polizeiliche Einsatzlage" dem Gemeinderat vorgestellt/ Bilanz über Betrieb der LEA in Huttenheim

Die Angst um die innere Sicherheit nimmt deutschlandweit zu, lassen die Medien wissen. Viele Bürger auch in der Region bestätigen dieses subjektive Gefühl. Doch zumindest in Philippsburg sind diesbezügliche Sorgen nicht begründet. Aus polizeilichem Blickwinkel steht die „Sicherheitsampel“ in Philippsburg auf Grün. Sicherheit ist gegeben, die Bevölkerung kann beruhigt dort wohnen. Zur dieser Beurteilung kam Polizeirevierleiter Peter Kremer, als er vor dem Gemeinderat 45 Minuten lang die „polizeiliche Einsatzlage“ vorstellte. In fast allen Bereichen gebe es eine erfreuliche rückläufige Entwicklung.

Nach seinen Ausführungen bewegt sich die Anzahl der Straftaten mit 454 auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Mit 35 Delikten je 1.000 Einwohner zählt Philippsburg zu den „sehr sicheren Gemeinden“ des Landkreises. Während die Zahlen bei Eigentumsdelikten, insbesondere Wohnungseinbrüchen, Pkw-Aufbrüchen, bei Internetbetrügereien und auch bei Rohheitsdelikten anhaltend niedrig verlaufen, ergeben sich hingegen Steigerungen bei Sachbeschädigungen und bei der Rauschgiftkriminalität.

Aggressionsdelikte in der Öffentlichkeit haben sich jetzt mit acht Taten praktisch halbiert. „Hier zahlen sich die engmaschigen Gaststättenkontrollen und Präsenzstreifen aus“, hob der Polizeioberrat hervor. Zu verzeichnen waren 2015 insgesamt 58 einfache und zehn gefährliche Körperverletzungsdelikte. Vor allem als Ergebnis sogenannter „Erhellungskriminalität“ sei bei verstärkten Kontrollen ein Anstieg der Rauschgiftdelikte zu beobachten. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Stand der Wohnungseinbrüche in Philippsburg erneut sehr niedrig und weiter um 25 Prozent auf sechs Einbrüche gesunken. Trotzdem werden die Kontrollen in 2016 verstärkt, da auch in Philippsburg „Rückzugsräume“ festgestellt wurden, hieß es.

Erneut konnten über 50 Prozent der Fälle geklärt und 230 Täter ermittelt werden. Hiervon wohnt die Mehrheit der erwachsenen und auch der jugendlichen Täter in Philippsburg. 35 Prozent der ermittelten 76 Tatverdächtigen waren keine deutschen Staatsbürger. Dazu gehörten lediglich sechs Asylbewerber. In seinen Ausführungen ging Kremer auch auf die Situation in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Huttenheim ein. In der sechsmonatigen Betriebszeit waren rund 2.000 Personen mit zeitweilig maximaler Belegung von 600 Personen untergebracht. 60 Mal musste administrativ geholfen werden, etwa bei Streitigkeiten. Siebenmal demonstrierten die Flüchtlinge gegen die Bedingungen der Unterbringung. Alles in allem hatte die Polizei elf Straftaten zu bearbeiten, die sich hauptsächlich innerhalb der Unterkunft abspielten.

(Schmidhuber)

 

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