Zwei Feuerwehrfahrzeuge für 215.000 Euro plus ein Boot

Offizielle Übergabe an die Wehr in Rheinsheim mit kirchlichem Segen

Ein Festakt im Schatten eines Doms kann nicht jede Feuerwehr aufweisen. In Rheinsheim bietet sich der höchste Kirchturm im Bruhrain als Kulisse an - und hat möglicherweise auch symbolischen Charakter, so der Hinweis der beiden Ortsgeistlichen. Die Freiwillige Feuerwehr ist jetzt im Besitz von zwei supermodernen Fahrzeugen - mit Aufbau und Ausbau und dem erforderlichen Equipment. Mit der, wie es hieß, sehnlich erwarteten Übergabe des neuen Gerätewagens Atego (GWT) und des ebenfalls nagelneuen Mannschaftstransportwagens (MTW) Sprinter 316 werde wohl ein neuer Abschnitt in der Feuerwehrgeschichte eingeläutet, meinte ein Zuschauer, der die „beruhigende tolle Ausrüstung“ bewunderte.

Doch alle guten Dinge sind drei: Die Rheinsheimer Floriansjünger dürfen künftig auch ein stattliches Feuerwehrboot ihr Eigen nennen: Sie bekamen das bestens funktionierende Wasserfahrzeug von der FBG Bonn überlassen, müssen aber für die Pflege und den Unterhalt selbst aufkommen. Insgesamt 215.000 Euro kostete die Neuanschaffung der zwei Wagen. Der GWT hat 256 PS aufzuweisen und wiegt 13,4 Tonnen. Mit 163 PS ist der MTW ausgestattet und kommt auf 3,5 Tonnen.

Bis die Fahrzeuge geschmückt und verziert auf dem Kirchenvorplatz stehen konnten, ging ein langer Prozess der Entscheidung und der Anschaffung voraus, da das Landratsamt mit der Begründung, es fehlten ihm die Haushaltsmittel, eine Bezuschussung abgelehnt hatte. So musste die Stadt Philippsburg voll einspringen. Letztlich fielen über 60.000 Euro für den MTW und 155.000 Euro für den GWT an. Notwendig wurde auch der in Eigenarbeit bewerkstelligte Bau einer provisorischen Fahrzeughalle für den GWT, der sonst nirgends ausreichend Platz hätte finden können.

Vom evangelischen Pfarrer Andreas Riehm-Strammer gab es die Gebete und Fürbitten, vom katholischen Pfarrer Thomas Maier den kirchlichen Segen, als er die roten Fahrzeuge mit reichlich Weihwasser besprengte. Und die umstehenden Gäste mit dazu, darunter Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner mit Vertretern des Gemeinderats, der zuständige Amtsleiter Mario Berny, Stellvertreter Timo Tirolf und der stellvertretende Kreisbandmeister Werner Rüssel. Präsent war die komplette Wehr.

Den großen Tag verkündete das gemeinsam gesungene Lied „Großer Gott“. Es ist aber auch ein „großer Brocken im Haushalt“, stellte Bürgermeister Stefan Martus bei der symbolischen Schlüsselübergabe fest, doch sei das Geld bestens angelegt. Das Stadtoberhaupt würdigte in seiner Ansprache den selbstlosen Einsatz der Feuerwehrleute. Deshalb habe der Gemeinderat auch gerne die moderne Ausrüstung genehmigt. Von Verkaufsleiter Jürgen Pauli bekam Martus den großen Schlüssel, der diesen dem Philippsburger Gesamtkommandanten Rudolf Reiß aushändigte. Der wiederum gab ihn an den Abteilungskommandanten Alexander Haffner weiter.

(Schmidhuber)

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