Einweihung des Dorfplatzes in Rheinsheim

Projekt der Ortsverschönerung hat 350.000 Euro gekostet

Ganz Rheinsheim kann stolz sein, denn ganz Rheinsheim hat jetzt einen beneidenswerten Ortsmittelpunkt aufzuweisen. Manche andere Kommune würde sich so eine Bereicherung wünschen. Rund 350.000 Euro – dies als gedeckelter Betrag – war die Neu- und Umgestaltung des ehemals tristen Dorfplatzes der Stadt Philippsburg wert. Doch muss die Stadt die Ausgabe nicht allein stemmen. Eine Förderung im Rahmen des SSP Rheinsheim ist zu erwarten, hieß es vor Ort.

Mit einer kleinen Feierstunde weihte Bürgermeister Stefan Martus zusammen mit dem Gemeinderat, mit Vertretern der Stadtverwaltung und aller am großen Projekt Beteiligten, etwa dem Ingenieurbüro, dem baugeologischen Büro und verschiedenen Firmen, den Platz ein. Sein besonderer Dank galt auch dem städtischen Bauhof, der Forstverwaltung, dem Holzbau Robin Frank und dem Sägewerk Heiler.

In seiner Ansprache ging der Rathauschef auf einzelne Stationen bis zur Fertigstellung ein. Im Januar 2020 habe der Gemeinderat den vorgestellten Entwurf verabschiedet. Nach knapp einem Jahr Vorarbeit wurden im November die Aufträge für die Landschaftsbauarbeiten und für die Zimmererarbeiten vergeben. Als offizieller Baubeginn kam der 15. Januar 2021 zustande.

Aus dem ehemals tristen Areal, das zumeist als wildes Park- und Abstellgelände zweckentfremdet war, ist ein attraktiver Ortsmittelpunkt geworden: mit Hilfe von Fördermitteln des „SSP“ (Soziale-Stadt-Programm), die bis zu 60 Prozent betragen können, wie es vor drei Jahren bei der Entscheidungsfindung im Gemeinderat hieß.

Vorausgegangen waren Begegnungen und Besichtigungen, Ortschaftsratssitzungen und Infoveranstaltungen, auch die Einbindung der Feuerwehr und der Vereinswelt. Die Umgestaltung des öden Geländes befand sich zu Recht seit langem auf der kommunalpolitischen Agenda.

Nach dem erklärten Willen des Ortschaftsrats und auch des Gemeinderats bleiben die schönen Bestandsbäume entlang der Haupt‐ und Ahornstraße erhalten. Die neue Dorfmitte ist mit sechs langen Bänken ausgestattet. Dafür wurde Holz aus dem Stadtwald und von der Insel Elisabethenwört verwendet: Douglasie, Eiche und Pappel. Neu gepflanzt sind zwölf Bäume, die zur Aufwertung beitragen und den Insektenfamilien als Nektarlieferanten dienen.

Die Baumstämme von der Insel Elisabethenwört sollen nicht nur als willkommene Sitzgelegenheiten dienen, sondern auch als Erinnerungen an die Zeit vor den anstehenden Polderflutungen, betonte Ideengeberin Thea Geiger-Heiler.

Auffallend ist das 13 mal 12 Meter große Boulefeld. „Das Sportangebot wird rege genutzt“, bemerkt dazu ARGE-Vorsitzender Peter Haake. „Wir haben eine Anlage für jedermann. Fremde kommen hierher, packen ihre Kugeln aus. Somit kommen viele Begegnungen zustande.“ Dank eines Flutlichtmasts können auch abends die Kugeln geworfen werden.

Zur würdigen Inbetriebnahme des Platzes gehörte ein vorangegangenes Bouleturnier mit 12 Mannschaften aus den Ortsvereinen und privaten Gruppen, berichteten Peter Haake, Elke Kohout und Jörg Zack mit Stolz, der zusammen mit dem Bürgermeister die Ehrung vorgenommen hatte. Die Pokale und Preise stiftete die Stadt in dankenswerter Weise.

Ein Unterstand aus Holz kann bei Bedarf als überdachte Bühne verwendet werden. Auch als willkommener Treffpunkt für die Jugend und Senioren lässt sich die Konstruktion nutzen. Direkt davor gibt es einen gepflasterten Bereich, um dort allerlei Feste zu feiern.

 

Schmidhuber

 

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