Regelgruppen in den Kindergärten werden umgewandelt

Jetzt fast überall „verlängerte Öffnungszeiten“ für berufstätige Mütter

In den Kindergärten Villa Kunterbunt und St. Maria werden die bestehenden Regelgruppen in VÖ-Gruppen (mit verlängerten Öffnungszeiten) umgewandelt. Das hat der Gemeinderat einmütig-friedlich beschlossen. In den anderen Kindergärten der Gesamtstadt ist diese Anpassung bereits erfolgt. Allerdings soll die Möglichkeit, bei Bedarf die bisherigen Regelgruppenzeiten in Anspruch zu nehmen, über das Kindergartenjahr 2023/24 hinaus erhalten bleiben.

Die Rede ist von derzeit 14 Kindern im Stadtgebiet, die mit einem entsprechenden Angebot versorgt werden wollten und müssten. Laut Fachdienstleiter Erich Schweikert und Mitarbeiterin Özlem Koch könnten diese sodann in einer bestehenden Ganztagesgruppe oder VÖ-Gruppe mitbetreut werden. Eine gute „nachfragegerechte Lösung“, wie es Bürgermeister Stefan Martus (Uli) formulierte, werde mit den Eltern ausgehandelt.

Es gebe immer mehr berufstätige Mutter. Deshalb müssten die Angebote aktualisiert werden. In Regelgruppen besuchen die Kinder vormittags und nachmittags den Kindergarten, unterbrochen von einer längeren Mittagspause – was sich mit den meisten Arbeitszeiten nicht vereinbaren lasse. Dass sich der Gemeinderat mit der Änderung befasst hat, geht auch auf eine Initiative der SPD-Fraktion zurück.

Neben der Umwandlung der Regelgruppen in St. Maria und Villa Kunterbunt in VÖ-Angebote stimmte das Gremium auch der Umgestaltung einer U3-Mischgruppe in eine VÖ-Gruppe in St. Maria zu. In den Vorjahren hatte die Verwaltung bereits mehrfach berichtet, dass die Nachfrage an Regelgruppenplätzen überwiegend im Ü3-Bereich stetig zurückgehe, dies bei gleichzeitig verstärkter Nachfrage nach Plätzen im VÖ-Bereich. Ursache sei die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen zur Steigerung des Familieneinkommens.

Wie Schweikert und Koch ausführten, beklagen sich Eltern immer wieder darüber, dass die bestehenden Öffnungszeiten der Regelgruppen die Wiederaufnahme einer Berufstätigkeit nicht möglich machen. Es fehlten VÖ-Plätze, so dass ein unterjähriger Wechsel nicht möglich sei.

Eine vorgelegte detaillierte Auswertung zeigt, dass 66 Prozent der Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2023/2024 von Eltern stammen, die beide berufstätig sind. Hingegen liegen lediglich 14 Bekundungen für Regelgruppenplätze vor, dafür 65 Anmeldungen für einen VÖ-Platz.

Durch die Umwandlung in eine VÖ-Gruppe wird eine durchgehende Betreuungszeit von sechs Stunden am Stück erreicht. Die Gruppengröße wird pro umgewandelter Regelgruppe von zuvor 28 auf nunmehr 25 Kinder, also um drei Plätze, verringert. Dafür werde den Eltern ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot gemacht, so Schweikert. Die Verringerung der Plätze könne durch die Schaffung einer Wald- und Naturkindergartengruppe kompensiert werden, hieß es.

Der Gesamtpersonalschlüssel verringere sich durch die Umwandlungen in beiden Einrichtungen. Somit komme eine Personalkostenersparnis von insgesamt 14.300 Euro jährlich zustande.

Schmidhuber

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