Wegweisender Masterplan auf den Weg gebracht

Fachdienst Tiefbau nimmt komplette Infrastruktur der Stadt unter die Lupe

Einmütig hat der Gemeinderat dem erstmaligen Masterplan und den darin vorgesehenen Zukunftsplanungen zugestimmt. Das äußerst umfangreiche Werk beinhaltet neueste Informationen und auch Übersichten über anstehende Unterhaltungs-, Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen der kompletten städtischen Infrastruktur, etwa Straßenbau, Kanalisation, Wasser und Abwasser, Straßenbeleuchtung, Breitband und Glasfaserausbau.

Die Sisyphusarbeit hatte sich Erhard Wittemann vom Rathaus-Fachdienst Tiefbau gemacht, der dafür von allen Seiten höchstes Lob erhielt. Von einer „beeindruckend hervorragenden Ausarbeitung“ sprach Bürgermeister Stefan Martus.

Zeigten sich hierbei noch alle vier Fraktionen einig, so kriegten sich sie in der Frage nach der weiteren Vorgehensweise wieder einmal in die Haare. Den Antrag auf einen Masterplan hatte die CDU im Juli 2022 eingebracht und dabei auch die Beauftragung eines Ingenieurbüros vorgeschlagen. Nach Wittemanns Ausführungen erneuerte Hans Gerd Coenen (CDU) diese Überlegung nicht mehr und äußerte sich „rundum zufrieden“.

Anders sah es Peter Kremer (FW). Für ihn sei die mögliche Einschaltung eines Ingenieurbüros ein „Misstrauensvotum gegen die Verwaltung“. Weder Bürgermeister noch SPD-Fraktionschefin Jasmine Kirschner teilten diese Bewertung.

Peter Steinel (Uli) forderte, dass der Abschnitt „Sachverhalt“ in der Verwaltungsvorlage mit der Erwähnung der CDU nicht zur Abstimmung komme.

Nach dem üblichen ziemlich ruppigen Umgang untereinander stimmten die vier Fraktionen der Empfehlung des Bürgermeisters zu: „Erforderliche Maßnahmen hierzu werden dem Gemeinderat jeweils als Einzelfallentscheidungen zur Beschlussfassung vorgelegt.“ Je nach Sachlage, kann ein Ingenieurbüro eingeschaltet werden.

Im Ursprungsantrag war auch eine Gesamtstraßenzustandserfassung mit der Egale-Eye-Technologie angeregt worden. In der Sitzung ergänzte Coenen das Spektrum um eine Wärmenetz-Planung, was aber Martus „derzeit noch nicht“ aufgreifen wollte. Laut vorgelegter Definition ist der Masterplan ein „Leitfaden für ein langfristiges, ganzheitliches Sanierungskonzept“. Synergiepotenziale werden erkannt, finanzielle Einsparungen seien möglich, Maßnahmen ließen sich bündeln.

Zur Fülle an Informationen gehörte etwa Wittemanns Mitteilung, dass in den vergangenen Jahren in 21 Straßenzügen Sanierungsarbeiten im Bereich des Straßenbaus, der Kanalisation und der Wasserversorgung durchgeführt wurden. Als nächste Maßnahmen sind die Reginesheimer Straße (Aufwand: eine Mio Euro) und Auwaldstraße in Rheinsheim, Dammstraße und Güterhallenstraße in Philippsburg Weiherweg und Wiesenstraße in Huttenheim an der Reihe.

Auch zu allen anderen Einzelthemen gab es „zufriedenstellende Informationen“. Bekannt gegeben wurde, dass bereits knapp 2.000 Beleuchtungskörper in allen Stadtteilen auf LED-Technik umgerüstet sind. Dadurch konnte der Stromverbrauch um 70 Prozent reduziert werden.

Schmidhuber

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