Zu hohes Hochregallagers von 40 Meter abgelehnt

Weiterentwicklung des ehemaligen Goodyear-Geländes im Gemeinderat

Auf dem Gelände des ehemaligen Goodyear-Reifenwerks an der L 655 erfolgen jetzt eine planungsrechtliche Sicherung des Bestandes und eine Neuordnung des Industriequartiers, so die Entscheidung des Gemeinderats. Der Beschluss beinhaltet auch, den Bebauungsplan mit der etwas irritierenden alten Bezeichnung „Mittlerer Weg“ in „Industriepark Philippsburg“ umzubenennen. Den vorgesehenen Bau eines 30 Meter hohen Hochlagers als dritter Gebäudekomplex im Süden lehnte eine Gemeinderatsmehrheit bei Stimmengleichheit ab.

Gründe für den vorgesehenen Bebauungsplan sind der bislang unbeplante Innenbereich, der Leerstand der großen alten Produktionshalle und die Schaffung einer künftigen Nutzungsmöglichkeit für den Investor Andreas Wirth, der an der Sitzung teilnahm. Zu den Planungszielen gehöre die „Entwicklung eines modernen und energieeffizienten Gewerbe- und Industrieparks“, ließ Frank Gericke vom Büro „Modus Consult“ wissen.

Laut Unterlagen umfasst der Geltungsbereich eine Fläche von 16,1 Hektar. Das städtebauliche Konzept sieht Bestandstraßen im Norden, interne Erschließungen und Parkplätze, eine Einfahrt im Süden, Grünflächen und Ergänzungsgebäude als Schall- und Blickschutz vor.

Einmütig fasste der Gemeinderat die den Aufstellungsbeschluss und stimmte auch dem Verwaltungsvorschlag zu, die Öffentlichkeit und die Träger öffentlicher Belange an dem Bebauungsplanverfahren zu beteiligen.

Der neue Geltungsbereich beinhaltet die Grundstücksfläche östlich der L 555 und westlich der Logistikhalle der Goodyear. Erarbeitet sind unterschiedliche Gestaltungsvarianten, was überbaubare Fläche, Kubatur, Gebäudehöhe und Erschließung anbelangt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt war dabei, wie es hieß, die Wirkung der Bebauung auf das Umfeld und auf die Ortseingangssituation.

Mit der Neuordnung solle einerseits der Gebäudebestand als Industriegebiet gesichert werden und andererseits eine behutsame Weiterentwicklung nach den Bedürfnissen der zukünftigen Industriebetriebe geordnet geregelt werden, betonte Gericke.

Werner Back (CDU) befürchtete insbesondere mit Blick auf nahe Wohngebiete, dass das „Hochlager mit seinem übergroßen Volumen auch großen Verkehr“ im ohnehin verkehrsreichen Industriegebiet verursache. Ein solcher Großbau komme zu nahe an der Bevölkerung zu stehen“, erklärte unterstützend SPD-Chefin Jasmine Kirschner (SPD).

Auf wirtschaftliche und arbeitsplatzrelevante Aspekte verweisen Peter Steinel (Unabhängige Liste) und Peter Kremer (FW). Die genannten Bedenken seien für ihn nicht nachvollziehbar, bekundete der Uli-Sprecher. Auch die Freien Wähler könnten dem Vorschlag eines so hohen Hochregallagers zustimmen, meinte Kremer, der auf fehlende LKW-Parkplätze hinwies. Für 30 Meter Höhe stimmten die Uli- und FW-Fraktion plus Bürgermeister, dagegen (und damit für eine Beschränkung auf nur 20 Meter) die CDU und SPD mit dem fraktionslosen Thomas Biesenberger.

(Schmidhuber)

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