Zuschuss der Stadt nur für zwei Jahre

Unterschiedliche Auffassungen im Rat zum Antrag „Tafelladen“

Jeweils 10.000 Euro erhält der Tafelladen Philippsburg für die Jahre 2024 und 2025 als finanzielle Unterstützung. Nicht folgen wollte die Gemeinderatsmehrheit dem Antrag der Caritas als Träger und der Empfehlung der Verwaltung, einen Zeitraum von drei Jahren zu genehmigen. Den Bedürftigen direkt helfen wollten alle vier Fraktionen. Strittig waren die Finanzierungsdauer und der Zweck der städtischen Beiträge.

Hans Gerd Coenen (CDU) sah die Gefahr einer Dauerfinanzierung von Maßnahmen außerhalb des Lebensunterhaltes der Bedürftigen. Drei Jahre wollte die Uli-Fraktion. Während sich die CDU für einen einmaligen Zuschuss aussprach, sah Peter Steinel (Uli) die Stadt am Zuge: „Es sind alles unsere Bürger, um die wir kümmern müssen.“

Für Coenen sind Ausgaben für Benzin, Kühlfahrzeuge und Kühltruhen, höhere Personalkosten oder höhere Abschreibungen keine direkten Zuwendungen. Schließlich stimmte eine Mehrheit dem Vorschlag von Marion Kohout (FW) zu, dem auch die SPD mit Jasmine Kirschner folgte, sich auf zwei Jahre zu einigen.

Die kritische Lage für die Tafelladen im ganzen Land beschrieben Rathausmitarbeiter Erich Schweikert, Caritas-Vorstandvorsitzende Sabina Stemann-Fuchs und der Leiter der Tafelläden, Oliver Frowerk vor. Seit 2009 existierte die Tafel Philippsburg.

Menschen mit geringem Einkommen, Rentner, Hartz-IV-Empfänger oder Menschen in finanziellen Notlagen, die sich die regulären Preise in den Supermärkten nicht leisten können, versorgen sich hier zu einem symbolischen Geldbetrag vor allem mit Lebensmitteln, die ansonsten auf den Müll kämen. Daneben werden auch gebrauchte Kleidung und nicht mehr benötigte Haushaltswaren abgegeben.

Seit 2019 hat sich die finanzielle Situation der Tafelläden zugespitzt, die sich - wegen der stark steigenden Preise - allein aus Spenden und ehrenamtlichem Engagement nicht mehr selbst tragen können.

Grund für den Antrag für 2024 bis 2026 ist die wachsende Zahl von bedürftigen Menschen, die in der Tafel das Notwendigste für ihren Lebensunterhalt erstehen. 888 Kunden sind es insgesamt, 842 Personen stammen aus der Stadt (Vorjahr 800), die auf einen Einkauf in der Tafel angewiesen sind.


Schmidhuber

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