Aktbilder zur Freude der Rathausbesucher
Künstler Paul Hambsch aus Rheinhausen zeigt 50 seiner Ölgemälde
In welchem Rathaus hängen Aktbilder an der Wand, um die Besucher zu erfreuen? Für die nächste Zeit ist das so in Philippsburg. Unter den 50 Gemälden des Rheinhausener Künstlers Paul Hambsch, Mitgründer des „Kunstzirkels“, erregen gleich sieben Darstellungen von hüllenlosen oder fast hüllenlosen Frauen, die ihre Reize zur Schau stellen, die Aufmerksamkeit.
Sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss sind die auffälligen Werke aus sieben Schaffensjahren zu sehen. Darunter befinden sich auch einige Replikate des bedeutendsten französischen Malers Pierre-Auguste Renoir, vor allem aus dessen nachimpressionistischer Lebensphase. So hat der Mann aus Rheinhausen die „sitzenden Badenden“ im Fokus, gleich daneben vergegenwärtigt er die „Badende, ihr Bein abtrocknend“. Ihm liege Renoir, dessen Kunstfertigkeit gefalle ihm, so begründet Hambsch seine Hinwendung. Replikate gibt es auch von Jean-Jacques Henner, dem Vertreter des akademischen Realismus, und Bartolome Esteban Murillo, ein spanischer Maler des Barocks.
Der Maler der Gegenwart und der Gegend verwendet bestimmte Techniken für seine Werke des Realismus, Surrealismus und Impressionismus. So hat er alles mit Ölfarben gemalt, durch Lasuren werden den Bildern die Tiefe gegeben. Zu der Ausstellung gehören eigene Motive, so von Venedig mit dem Canal Grande, so zaubert er Nordisches und Afrikanisches ins Rathaus. Sein Blick gilt aber auch den heimatlichen Gefilden. Angetan hat es ihm der Vater Rhein, die alte Rheinfähre, die Rheinpromenade unter den Pappeln oder die Mondgöttin am Rheinufer.
Was auffällt, sind Abwechslung und Vielfalt, die starke Ausdruckskraft und die hohe handwerkliche Qualität. Ins Auge sticht ein Bild – direkt neben dem Bürgermeisterzimmer - mit dem Titel „Porträts von Genies“. Zu erkennen sind etwa Salvador Dali und Leonardo da Vinci. Durchgehend beeindruckt die Farbgebung. Trotz aller Kontraste ist eine angenehme Farbharmonie festzustellen. Die allermeisten Bilder haben eine Größe von 80 Mal 80 Zentimeter oder 70 Mal 100 Zentimeter, so dass die Botschaften gut zur Geltung kommen.
Etwa sechs Wochen Zeit hat er in jedes Bild investiert, jeden Tag sitzt er mindestens zwei Stunden mit Pinsel und Palette vor der Staffelei. Schon als junger Mann beschäftigte sich Hambsch mit der Malerei, legte dann – beruflich bedingt – eine Pause ein, um mit 60 Jahren neu zu starten.
(Schmidhuber)