Alles grün im Stadtwald Philippsburg?

Wie sieht es bei der anhaltenden Dürre aus?

Leider breitet sich auch im Stadtwald Philippsburg eine schädliche Pilzerkrankung an der Kiefer aus, die diese zum Absterben bringt. Der Pilz profitiert enorm durch die langanhaltene Trockenheit. Von den ca. 100.000 Kiefern im Stadtwald, ist bereits jede fünfte von der „Diplodiakrankheit“ befallen. Bei Pilzerkrankungen gibt es im Wald keine Gegenmaßnahmen, so dass wir auf einen feuchten und kühlen Sommer hoffen müssen. Dadurch könnten sich die Bäume wieder erholen und wären widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten. Im Winter haben wir einen außerplanmäßigen Einschlag von 3.500 fm durchführen müssen, um die absterbenden Kiefern zu ernten.

Auch geht leider das Absterben der Esche im Auewald weiter. Man vermutet, dass nur ca. 1-2 Prozent der Eschen gegen die Sporen des „falschen, weißen Stengelbecherchen“ resistent sind. Hier haben wir bereits an über 30 Waldorten absterbende Eschen einschlagen müssen.

Wie sieht hier unsere Strategie aus?

Gesunde und leicht kränkelnde Eschen bleiben stehen und es werden nur sichtbar geschädigte Bäume eingeschlagen. Zunächst fördern wir die Naturverjüngung.
Falls aber die Lücken zu groß werden, müssen wir wieder aufforsten, wie dies zur Zeit am Geißböckelgraben geschieht. Hier werden in einem ehemaligen Eschenwald Eichen, Ulmen, Kirschen, Elsbeeren und Ahörner gepflanzt.

Bei den Kiefern in der Molzau sind die Lücken noch nicht so groß, daher kann man dort noch auf eine Wiederaufforstung verzichten.

Was gibt es sonst noch aktuelles aus dem Stadtwald?

Gerhard SeitzEin Bio-Hof aus Rheinland-Pfalz hat bei uns ca. 5,7 to Bärlauch geerntet, welcher als leckerer Salat oder Pesto weiterverarbeitet werden kann. Der Erlös für den Stadtwald beträgt ca. 3.500 Euro.

Auch wenn man schon einige Maikäfer in der Dämmerung sehen kann, ist das richtige Flugjahr erst im kommenden Frühjahr. Wir gehören dem sogenannten Nordstamm an, der von Graben-Neudorf bis Schwetzingen reicht. In diesem Jahr fliegt der Südstamm, der das Gebiet zwischen Karlsruhe und Graben-Neudorf umfasst.

Vor Kurzem hat sich ein Luchs in unserem Stadtwald aufgehalten. Das männliche Tier stammt sehr wahrscheinlich – laut unserer Wildtiermonitoringstelle in Freiburg - aus dem Harz und durchstreift zur Zeit unsere Gegend auf der Suche nach weiblichen Luchsen.


Christian Hautz 
Stadtwald Philippsburg

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