Aus dem Gemeinderat:
330.000 Euro Kosten und 110.000 Euro Zuschuss
50 Ar großer Generationenpark für Kleinkinder, Jugendliche und Senioren
Ein weiterer wichtiger Schritt ist getan: Dank der Initiative des Jugendforums Philippsburg wird die Kernstadt einen Generationenpark von knapp 50 Ar bekommen. Doch dieses Projekt kostet viel, viel Geld - trotz eines in Aussicht gestellten Zuschusses aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ (SSP). Veranschlagt ist die bereits abgespeckte Version mit rund 330.000 Euro. Auf der Einnahmenseite dürften 110.000 Euro als Zuschuss aus dem SSP und 15.000 Euro als Ausstattungsspende zusammen kommen. Nach längerer Debatte beschloss der Gemeinderat die Einrichtung dieses Vorzeige-Generationenparks.
Vermutlich aber nicht auf dem ursprünglich vorgesehenen Gelände. Auf Anregung von CDU-Stadtrat Hans Gerd Coenen, dem Bürgermeister Stefan Martus eine „sensationell gute Idee“ bescheinigte, soll ein Geländetausch geprüft werden. Damit könnte eine erhebliche Summe eingespart werden, mindestens ein Drittel. Der Standort würde nach Süden rücken, direkt hinter den Kindergarten St. Maria. Auf dem angedachten Areal für den Generationenpark könnte dann ein Kindergarten-Neubau für sechs Gruppen entstehen. Einmütig beauftragte das Gemeindeparlament die Firma Modus Consult mit der Planung: unter Berücksichtigung des notwendigen Lärmschutzes, wozu ein Lärmgutachten erstellt wird.
Kernstück der Überlegungen aus dem Jugendforum war und ist, dass ein neuer Platz nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersgruppen wie Kleinkinder, Jugendliche, Familien und Senioren geschaffen werden soll, sozusagen als „Treffpunkt der Generationen“. Zu der zusammengetragenen Ideenvielfalt gehören ein Spielpavillon, ein Bereich „Street Workout“, Parkplätze, ein spezielles Kleinkindareal mit Schaukeln, Rutschen, mit Wasserspielen und einem Trampolin, verschiedene alterspezifische Bereiche mit Spiel- und Liegewiesen, ein Bewegungsplatz, ein Basketballfeld und ein Beachvolleyballfeld, eine Tischtennisanlage, eine Seilbahn, Picknicktische und ein Bewegungsparcours. Die zwei möglichen Flächen liegen im SSP-Sanierungsgebiet „Altstadt Nord/ Schulzentrum“. Nach den aktuellen Planungen sollen die vorhandenen Bäume so stehen bleiben.
Im Haushalt für 2016 ist bereits eine Rate von 240.000 Euro eingestellt. Von Anfang an wurden die Anwohner der Cordelstraße wegen des Lärmschutzes und der Regelung der Öffnungszeiten beteiligt, betonten die Jugendsprecher Alina Zubair, Zara Kiziltas und Gabriel Derenbach in ihren Ausführungen. Auch sei zwischenzeitlich eine „Reduzierung der Ausstattungsliste zur Einhaltung des Kostenrahmens“ vorgenommen worden, versicherte Amtsleiter Erich Schweikert. Im überarbeiteten Entwurf ist jetzt zudem der Bau einer WC-Anlage berücksichtigt.
Laut Christopher Moll (FW), der „für Qualität vor Quantität“ plädierte, müsse noch diskutiert werden, wo weitere Kosteneinsparungen machbar sind. Joachim Pöschel (SPD) verwies auf einen vergleichbaren Generationenpark in einer Umlandgemeinde für nur 60.000 Euro. Für ihn sei wichtig, dass der Lebensstandard der Anwohner nicht unter der neuen Nutzung leiden werde. Ingo Kretschmar (ULi) sprach sich gegen eine Einbeziehung der Frage nach einem möglichen Platz für einen Kindergarten-Neubau aus. „Wir sollten beim Thema bleiben und kein neues Fass aufmachen.“
(Schmidhuber)