Badische Zaubereien für französische Freunde

Freundschaftsbesuch zur Festigung der Partnerschaft mit der Atlantikinsel Île de Ré

Die Reden kamen erst zur vorgerückten Stunde. Zunächst gab es badische Zaubereien für die davon überraschten französischen Freunde aus der Partnergemeinde Île de Ré. Zum Abschluss ihres dreitägigen Besuchs in Philippsburg trafen sich Gastgeber und Gäste zu einem festlichen Partnerschaftsabend im Huttenheimer Pfarrheim St. Peter.

Pompös fiel der Auftakt aus. Der Fanfarenzug Rheinsheim trat in voller Mannschaftsstärke an und zeigte, was die Instrumente so hergeben. Seit Jahren bestehen enge Verbindungen des Vereins zu den Fanfarenfreunden in Saint-Martin, dem Hauptort der Île de Ré an der französischen Atlantikküste. Zu einem zauberhaften Abend trug vor allem der Zauberer Domingo Magic bei, der mit seinen Tischzaubereien die 29 angereisten französischen Freunde tief beindruckte. Musik und Tanz bot zudem die Band „Round up“.

Philippsburg hat zwei offizielle Städtepartnerschaften, so mit der 85 Quadratkilometer großen Insel Île de Ré, die aus zehn Gemeinden besteht, und dem kleinen Le Gua an der Girondemündung. Und mit beiden Kommunen werden die Beziehungen gepflegt. Immer wieder kommt es zu Besuchen und Gegenbesuchen.

1974 war die Partnerschaft zwischen Philippsburg und Île de Ré besiegelt worden. Als Initiator und Motor hatte der damalige Bürgermeister Fritz Dürrschnabel die bis heute andauernde freundschaftliche Verbindung geschaffen. Seitdem wurde die Städtepartnerschaft immer wieder gefördert und intensiviert, woran der Vizepräsident des 100 Mitglieder starken Philippsburger Partnerschaftskomitees, Dr. Fritz Brosi, einen wesentlichen Anteil hat.

Glücklich zeigten sich Bürgermeister Stefan Martus und der Präsident des Partnerschaftskomitees, Daniel Durand, der ausdrücklich für die Bereicherung der seitherigen Verbindungen dankte und eine von ihm handgeschnitzte und handbemalte Darstellung aller Vögel auf der Île de Ré überreichte. Viel Lob gab es für die bisherige gute Zusammenarbeit und bewährte Freundschaft. Zwar weise die Vergangenheit manche dunkle und leidvolle Stunde auf.

Gerade das Schicksal der Stadt Philippsburg, früher die mächtigste Reichsfestung am Rhein, war stets aufs engste mit der Geschichte beider Länder verknüpft. Aber Gastgeber und Gäste zeigten sich einig, dass die schlimmen Zeiten endgültig vorbei sind und dass die jetzt aufgebauten zwischenmenschlichen Beziehungen dazu dienen, das deutsch-französische Miteinander zu festigen. Verständigung und Frieden könnten nicht verordnet werden. Sie müssen von unten kommen.

Abzüglich der weiten Anfahrt und Rückfahrt, jeweils 1.000 Kilometer, blieben drei volle Tage, um sich auszutauschen, Freundschaften zu vertiefen und schließlich die Partnerstadt und Umgebung zu erkunden.

Schmidhuber

Zurück