Bereits diverse Vorverträge und auch Neuanträge
„Industriepark IP“ der Wirth-Gruppe saniert Flächen und schafft neue
Einmütig zufrieden zeigten sich der Bürgermeister und alle vier Fraktionen, was im Philippsburger Gemeinderat nicht allzu oft vorkommt. Zwar gab es einige Nachfragen zu den Ausführungen von Investor Andreas Wirth, der dem Gremium ein, wie er es nannte, „Update“ zu den Sanierungsarbeiten auf dem ehemaligen Goodyear-Gelände lieferte. Doch kritische Äußerungen oder gar Einwendungen zu irgendwelchen Details kamen nicht.
Noch im Dezember 2019 hatte die eigens für diesen Zweck gegründete Immobiliengesellschaft „Industriepark IP“ der Wirth-Gruppe aus Waghäusel – mit Andreas Wirth als Geschäftsführer an der Spitze und mit Bruder Markus als gemeinsamer Gesellschafter – rund 16 Hektar des Goodyear-Geländes in Philippsburg notariell übernommen: bis auf das noch existierende Zentrallager, das die Reifenfirma für sich behielt. Bei den veräußerten 16 Hektar handelt es sich um den früheren Produktionsbereich entlang der L 602.
Bereits im Januar 2020 begannen die Abriss-, Umbau- und Sanierungsarbeiten. Durch die Corona-Pandemie habe sich der Fortschritt etwas verzögert, räumte Wirth ein. Zeit kostete auch die notwendige Abänderung des Brandschutzkonzepts mitsamt dem Abstimmungsprozess. Vorgesehen war schon 2018 und 2019 – und ist auch noch – die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe und Dienstleistungsgewerbe, von Jungunternehmern und Existenzgründern.
Seit dem Start gebe es diverse Vorverträge und immer wieder auch Neuanträge, gab der Kirrlacher Unternehmer mit erkennbarer Zuversicht bekannt. Feste Mieter stehen schon für das alte Feuerwehrhaus, das Kesselhaus und die Werkstatt fest. Verbessert und vergeben werde auch der ehemalige Verwaltungstrakt.
Die Konzeption soll in der ursprünglichen und angekündigten Form umgesetzt werden. Erneut und energisch zerstreute Andreas Wirth die Befürchtungen, auf dem Gelände könnte ein Logistikzentrum entstehen – zusätzlich zu dem großen Ditz-Vorhaben auf dem ehemaligen Kasernengelände. „Was anderes, als das, was wir zugesagt haben, steht nicht zur Diskussion“, lautete seine feste Zusage. Zusammen mit dem Stadtplanungsbüro Modus Consult werde jetzt die Phase II mit den Flächen rund um die Bestandshalle angegangen.
Explizit dankte Bürgermeister Stefan Martus den Wirths für die kostenlose Unterbringung von Schulmobiliar und Schulmaterial, das nach dem Brand des Copernicus-Gymnasiums ausgelagert werden musste. Coronabedingt hatte das Unternehmen „pfenning-Gruppe“ aus Heddesheim im März darum gebeten, Non-Food-Artikel für Endverbraucher „übergangsweise“ in einem Teil der Halle unterzubringen, was auch so erfolgt ist.
In der Fragerunde mit den Fraktionssprechern Hans Gerd Coenen (CDU), Peter Steinel (Uli), Marion Kohout (FW) und Jasmine Kirschner (SPD) spielten die Vermietungsdauer an die pfenning Logistics eine Rolle, die Parkflächen für die Lastzüge, die Sanitärbereiche für die Fahrer und vor allem die Verkehrszahlen. Zu erwarten sei „deutlich weniger Verkehr als zu alten Goodyear-Zeiten“, hieß es dazu.
Schmidhuber