Betreutes Wohnen in Rheinsheim in Aussicht

Gemeinderat einigt sich auf Bedarfsermittlung und alternative Standortsuche

Mit der Möglichkeit, im Philippsburger Stadtteil Rheinsheim ein Zukunftsprojekt „Betreutes Wohnen“ zu verwirklichen, hat sich der Gemeinderat befasst. Zugrunde lag ein Antrag der SPD-Fraktion, in dem es hieß: Mittelfristig müsse eine solche Einrichtung angedacht werden. In diesem Zusammenhang biete sich an, die Baulücke an der Birkenstraße weiter zu entwickeln.

Die Verwaltung solle prüfen, ob ein solches Vorhaben an diesem Standort, der sich für eine Nachverdichtung gut eigne, in baurechtlicher Sicht machbar ist. Laut SPD-Sprecherin Jasmine Kirschner sei es angebracht, ein betreutes Wohnen auch für die Rheinsheimer Senioren in die Zukunftsplanungen mit aufzunehmen. Damit wäre neben Philippsburg und Huttenheim auch der dritte Teilort versorgt.

Mit einem Wohnungswechsel der älteren Mitbürger könnten wohl auch einige Häuser für junge Familien frei werden. „Somit vermeiden wir Leerstände im inneren Bereich des Dorfes“, so Ortsvorsteherin Kirschner.

Die zehn Grundstücke nebeneinander an der Birkenstraße sind laut Verwaltungsvorlage unbebaut und könnten durchaus noch zu Bauland werden. Ursprünglich sollten sie für den Anschluss einer Straße von der Bebauung freigehalten werden. Da eine Anbindung an die B 35 über die Ahornstraße nicht mehr in Frage kommt, wäre die Umnutzung dieser Fläche zu Bauland denkbar, betonte auch Bürgermeister Stefan Martus.

Der Standort stelle eine typische „Innenentwicklungsfläche“ dar, so dass die bauliche Entwicklung durch die Aufstellung eines Bebauungsplans möglich wäre, so die Verwaltung dazu. Zu berücksichtigen sind dabei insbesondere die artenschutzrechtlichen Belange und die Anforderungen an den Hochwasserschutz. Nach den Hochwasserrisikomanagementabfragen ist in diesem Bereich aufgrund des tieferliegenden Geländes mit Problemen bei Katastrophenhochwasser zu rechnen.

Von einer Nutzung des Erdgeschosses für Wohnzwecke sei deshalb abzuraten. „Daher könnte in Abhängigkeit von der Anzahl der benötigten Wohnungen und den Anforderungen des künftigen Betreibers dort ein Gebäude mit dem Erdgeschoss als Tiefgarage, zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss entstehen“, urteilt die Stadt.

Zum weiteren Vorgehen schlug die Verwaltung eine Bedarfsermittlung nach dem Kreispflegeplan, eventuell eine Befragung im Ort, vor. Auch soll Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufgenommen werden. Für „nicht so ideal“ aufgrund des Höhenunterschiedes hielt Hans Gerd Coenen (CDU) das angedachte 30 Ar große Areal, plädierte für eine Bedarfsabfrage und für eine Untersuchung alternativer Standorte.

Erst einmal mit den Grundstückseigentümern reden, schlug Peter Steinel (Uli) vor. Peter Kremer (FW) begrüßte das Vorhaben, wollte aber „einen Schritt nach dem anderen.“ Ob sich die Birkenstraße eigne, müsse auch im Ortschaftsrat geprüft werden. Mit einer Tiefgarage könnte das Höhenproblem gelöst werden, meinte Peter Haake (SPD) bei der Begehung vor Ort.

(Schmidhuber)

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