Viermonatige Ausstellung der Künstlerin Elke Jungblut im Rathaus

Ein besonders buntes Innenleben hat derzeit das Rathaus Philippsburg aufzuweisen. Auf dem Weg zu den Sprechzimmern und Amtsräumen bleiben die meisten Besucher stehen und nehmen sich die Zeit für kurze Betrachtungen. An den Wänden hängen Dutzende von erzähl- und interpretierfreudigen Bildern. Vier Monate lang sind die Gemälde, deren abstrakte Kunst mit der wirkungsvollen Farbenauswahl sogleich ins Auge fällt, zu sehen und zu bewundern. 

Jede Farbe hat eine andere Wirkung auf die Psyche und den Körper, denn jede Farbe besitzt eine für sie typische Wellenlänge und Energie, die sich überträgt, ist zu erfahren. „Wir warten jetzt auf die positiven Auswirkungen für unsere Mitarbeiter und für die ins Rathaus kommenden Bürger“, verrät schmunzelnd ein Bediensteter.

Immer wieder machen hochkarätige Künstler aus dem Philippsburger Verwaltungssitz einen Musentempel. Mit dem Bezug des neuen Rathauses 2008 war auf „Kunst am Bau“ verzichtet worden. Stattdessen wollten die Verantwortlichen „Kunst im Bau“, was jetzt mit der Ausstellung der renommierten Künstlerin Elke Jungbluth wiederum bestens gelungen ist.

Ihren Öl- und Acrylwerken könne sich kein Betrachter entziehen, heißt es in einer Beschreibung. Ähnlich der Street Art, also Kunst des öffentlichen Raums, seien ihre Werke von einer energiegeladenen Farbigkeit und Plakativität geprägt, die ins Auge springen, die Passanten anhalten und innehalten lassen und mit ihnen kommunizieren.

2008 hatte die Künstlerin ihr eigenes Atelier in Köln eröffnet, dann folgten Ausstellungen, etwa in Köln, Frankfurt, Budapest oder Luxemburg. Geprägt von einer Symbiose aus Figuration und Abstraktion erzählen ihre Werke Geschichten von zwischenmenschlichen Beziehungen, dem geschäftigen Treiben in der Stadt oder von der Weite des Meeres und der Galaxie.

Auch verbinde Elke Jungbluth in ihren Werken die Natur mit städtischer Architektur, ist zu erfahren. Vereinfachte und überlagerte Bäume in unterschiedlichsten Farben stehen geometrischen Zeichen und Formen gegenüber, die Menschen oder Gebäude symbolisieren. Durch Farbe versucht die Künstlerin, die geometrischen Formen dann in Bewegung zu bringen oder in neue Beziehungen zueinander zu setzen.

Die unterschiedlichen Farbnuancen spiegeln die Vielfältigkeit des Lebens wider. Aus einem auf den ersten Blick als Durcheinander erscheinenden Werk mit willkürlichem Farbauftrag entsteht eine mit Leidenschaft kreierte eigene Geschichte.

Schmidhuber