Dann kann gefeiert werden: Huttenheimer bekommen „Herschbockplatz“

Die Huttenheimer sollen einen schönen Herschbockplatz bekommen, einen neugestalteten Platz mit „hoher Aufenthaltsqualität“, wie es mehrfach hieß. Vorgesehen ist dafür der sogenannte alte Messplatz, der sich im Eigentum der Stadt befindet, zwischen dem neuen Feuerwehrhaus und den Geschäftsgebäuden Klaus Baader.
Mit diesem Vorhaben und mit weiteren Möglichkeiten, die eine Änderung des Bebauungsplanes „Schorrenfeld, Kühweid, Alte Krautstücker“ für Gewerbe und auch Wohnungen bietet, befasste sich der Ortschaftsrat Huttenheim in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung. Ein stufenweises Vorgehen hatte Ortsvorsteher Markus Heil empfohlen. Und: Es sollte nichts entstehen, was von der Bevölkerung nicht angenommen wird.
Die „grüne Linse“, der Grünstreifen direkt vor dem Feuerwehrgelände, soll eine optische Aufwertung erfahren. Gedacht ist auch an die Möglichkeit, eine direkte Feuerwehrabfahrt und -zufahrt zu schaffen.

Herschbockplatz?

Die vorgesehene Bezeichnung für den Dorfplatz nimmt Bezug auf den bekannten Uz- und Ortsnecknamen. Die Huttenheimer werden im Volksmund „Herschböck“ genannt. Dem liegt angeblich ein Ausruf des damaligen Speyerer Fürstschofs bei einer Treibjagd zugrunde. „Die Huttenheimer springen durchs Dickicht wie meine Hirsche“, soll er gesagt haben.

Beschlussfassung

Am Ende der ausführlichen Beratung und Aussprache folgte ein einstimmiger Beschluss:
„Der Ortschaftsrat Huttenheim beschließt das weitere Vorgehen zur Gestaltung des Herschbockplatzes als Dorfgemeinschaftsplatz in Huttenheim und empfiehlt die Aufnahme der gesamten Fläche am neuen Feuerwehrhaus mit Grünstreifen/„Alter Messplatz“/Parkplatz Bruhrainhalle, Vorplatz von Bruhrainhalle und Spielplatz mit Grünfläche bei der Schule mit einer Größe von rund 1,7 Hektar in den Bebauungsplan „Schorrenfeld, Alte Krautstücker, Kühweid – 3. Änderung“ in die Gesamtplanung.
Weiter heißt es: „Dies unter der Voraussetzung, dass die Vorschläge zur Gestaltung der Fläche das Bebauungsplanverfahren nicht verzögern sollen.“ Ebenso einmütig beschloss das Gremium die Einstellung einer Planungsrate in Höhe von 5.000 Euro.

Was ist im Einzelnen vorgesehen?

Zum Hintergrund erläuterte Markus Heil: Mit den Vertretern der „IG der Huttenheimer Ortsvereine“ fand ein Treffen auf dem alten Messplatz statt. Bei dieser Zusammenkunft haben die Vereinsvertreter den Willen geäußert, die Fläche des alten Messplatzes mit dem neuen Feuerwehrhaus, Parkplatz und Vorplatz der Bruhrainhalle unter Einbeziehung der Bruhrainhalle für Vereins-, Schul- und Kindergartenaktivitäten in einen „Herschbockplatz“ umzugestalten.
Berücksichtigt werden auch die jeweilige Schul- und Kindergartenleitungen, um weitere Wünsche und Anregungen aufzunehmen. Jetzt sollen Planvarianten zur Gestaltung der gesamten Fläche entwickelt werden. Wichtig ist, dass das Areal eine Aufenthaltsqualität erreicht und dass im Nahbereich eine Infrastruktur für Vereins-, Schul- und Kindergartennutzung (Strom, Wasser, Abwasser, Sommerbühne) entsteht. Heil ergänzte um Weihnachtsmarkt und Dorffest und stellte weitere Überlegungen frei.
In Zusammenarbeit der Huttenheimer Vereine sollen dort Vereinsfeste, Theater- und Musikaufführungen stattfinden. Weiter angedacht sind Handwerkermärkte, Pflanzenbörse und Apfelsaftpressen. Im Zusammenwirken mit Schule und Kindergarten könnten auch Martinsfeuer und Schulaufführungen organisiert werden.
Die Größe ermöglicht eine Gliederung in verschiedene Funktionsbereiche (Veranstaltung, Sitz- und Spielmöglichkeiten) mit Toilettenanlagen für Festgäste in der Bruhrainhalle. Der Dorfbackofen im alten Feuerwehrhaus konnte aufgrund der Initiative der Freiwilligen Feuerwehr erhalten werden. Ein Wiederaufbau ist somit möglich.
In der Sitzung stellte Marc Christmann von Modus Consult seine Gedanken für die vom Gemeinderat auf den Weg gebrachte Änderung des Bebauungsplans „Schorrenfeld-Kühweid-Ost“ und den Gestaltungsvorschlag für den alten Messplatz/„Herschbockplatz“ vor.
Mit der Aufstellung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine weitere gewerbliche Entwicklung geschaffen werden. Die Bearbeitung des städtebaulichen Konzepts umfasst auch die Untersuchung der Verkehrsverhältnisse, der Umweltbelange und der Schallproblematik. Außerdem soll ein Gestaltungsvorschlag für die Grünfläche an der Germersheimer Landstraße aufgenommen werden.
In der Sitzung betonte Bürgermeister Stefan Martus, das Bebauungsplanverfahren habe Priorität und solle zügig durchgeführt werden. Für den stellvertretenden Ortsvorsteher Peter Kremer geht es insbesondere um die aktive Mitgestaltung des dörflichen Lebens. Von daher sollten sich möglichst viele Bürger an dem Prozess beteiligen und Ideen einbringen.

(Schmidhuber)

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