Disput um die Stelle des Beigeordneten

Freie-Wähler-Antrag wird zurückgestellt

Zu einem heftigen Disput im Gemeinderat führte der Antrag der Freien Wähler, die Hauptsatzung der Stadt zu ändern und anstelle eines Beigeordneten als Bürgermeisterstellvertreter künftig aus der Mitte des Gremiums ehrenamtliche Bürgermeisterstellvertreter zu wählen.

Auf Empfehlung der Verwaltung, begründet durch Hauptamtsleiter Claus Gilliar, wurde gegen die Stimmen der Freien Wähler der Antrag zurückgestellt und soll erst in knapp drei Jahren wieder auf den Tisch kommen: kurz bevor die Amtszeit des jetzigen Beigeordneten (und Stadtkämmerers) Dieter Day (Foto) endet. „Es besteht zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Notwendigkeit“, so Gilliar, dessen Ansicht die Fraktionen von CDU, Uli und SPD teilten.

In der Region gebe es nur wenige vergleichbare Gemeinden, die neben einem Bürgermeister noch einen Beigeordneten beschäftigen, argumentierte FW-Fraktionsvorsitzender Christopher Moll. Mit dem durch die Abschaffung eingesparten Geld könnte die Stadt beispielsweise zwei Erzieherinnen bezahlen, so seine Anregung. Auch wies er darauf hin, dass sich die Stadt zwei Ortsvorsteher „mit gutem Salär“ leiste. Schon 2014 habe die FW-Fraktion einen solchen Antrag gestellt, den aber die damalige Gemeinderatsmehrheit aus formalen Gründen von der Tagesordnung genommen habe.

Diese Betrachtungsweise brachte den CDU-Sprecher Hans Gerd Coenen auf die Palme. „Was muss jemand reiten, so lange vorher einen solchen Antrag zu stellen?“ Zugleich deutete er – etwas verklausuliert – an, es könnte sich um Eigeninteresse handeln. Die Ortsvorsteher für Rheinsheim und Huttenheim lobte Coenen für ihre „gute ehrenamtliche Tätigkeit“. Ihre Arbeit anzuzweifeln und ihre Aufwandsentschädigung zu kritisieren, halte er für eine „Unverschämtheit“.

Die Wogen zu glätten – das versuchte Huttenheims Ortsvorsteher Markus Heil in aller Ruhe. Der Respekt und die Achtung vor dem in allen Fraktionen geschätzten Amtsinhaber gebieten es, den richtigen Zeitpunkt für eine Entscheidung abzuwarten.

Schmidhuber

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