Dutzende von Waldtieren geschenkt

Philippsburg ist mächtig stolz auf einzigartiges Waldklassenzimmer

So rund 200 verschiedene Tiere des Waldes sind dort zu sehen und mitunter zärtlich zu streicheln: Das Waldklassenzimmer, das der Stadt Philippsburg gehört, bietet eine außergewöhnlich große Anzahl an Anschauungsobjekten. Jetzt hat sich die Menge der ausgestopften Tiere weiter vergrößert. Ein langjähriger Präparator aus der Nachbargemeinde stellte rund 50 Exemplare aus seinem Privatbesitz dauerhaft der Stadt zur Verfügung und erweiterte dadurch die Sammlung.

Im ganzen Klassenzimmer stehen oder hängen große und kleine Tiere. Damit sich kein Staub ansetzt, sind sie teils in Vitrinen untergebracht. Ins Auge fallen sogleich der Fuchs, der Dachs und der Feldhase. Zu bewundern sind auch ein Igel, allerlei Vögel, darunter etliche Raubvögel, eine Fledermaus, eine Krickente und ein Steintaucher als besondere Sehenswürdigkeit. Der „Taucher“ ist die kleinste Art innerhalb der Gattung aller Seetaucher. Von einem großen wunderbaren Schatz für die Nachwelt spricht Hautz.

Den reich bestückten etwa 50 Quadratmeter großen Raum nahmen jetzt Bürgermeister Stefan Martus, Forstrevierleiter Christian Hautz, Sparkassendirektor Bernd Sauer und der ehemalige Präparator und jetzige Geschenkgeber Helmut Westenfelder aus Dettenheim in Augenschein. Von Sauer stammen die 250 dicken Bleistifte, aus Lindenholz-Ästen hergestellt, höchst willkommen bei den Schülern.

Das Waldklassenzimmer ist ein „Vorzeigeobjekt der Stadt Philippsburg“ - das einzige seiner Art weit und breit. Wer sich dort aufhält, als erwachsener Besucher oder junger Schüler, erlebt den Wald hautnah und mit allen Sinnen, heißt es.

Seit fast 150 Jahren steht tief im Wald, weit weg von der üblichen Zivilisation, ein Haus, das sich immer wieder verändert hat: Es stammt wohl aus Zeiten des Festungsbaus im Zuge deutsch-französischer Auseinandersetzungen um 1870. Früher gab es dort - bis zum späteren Umbau - ein bewohntes schlichtes Häuschen, jetzt dient das Holzdomizil als begehrtes Waldklassenzimmer.

Wie Hautz erläuterte, wird die Einrichtung auf Huttenheimer Gemarkung, in der Nähe von Rheinsheim, aber im Naturschutzgebiet Elisabethenwört, vor allem von Kindergartengruppen oder Schulklassen besucht. „Wir wollen die Jugend an die Natur heranführen, aber nicht mit Paukerei, sondern auf lockere spielerische Weise“, so der Philippsburger Stadtförster. Bislang seien mehr als 5.000 jüngere und ältere Besucher im Waldhaus registriert worden. Besonders ärgerlich ist, dass das Waldklassenzimmer verschwinden wird, wenn die vom Umweltministerium geplante umstrittene Dammrückverlegung kommt.

Schmidhuber

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