Eigenes Bier, dazu Vatikanbrot und Necknamen-Auflistung
„Philippsburger Kunst-, Museums- und Genussnacht“ fand Riesenzuspruch
Seit zehn Jahren gibt es dieses Großereignis, doch noch nie war der Ansturm so gewaltig wie diesmal – dem angenehmen Halloween-Wetter und dem doppelten Feiertag geschuldet. Tausende von Besuchern strömten zur „Philippsburger Kunst-, Museums- und Genussnacht“. Viele Nachtschwärmer ließen sich vom Heimathistoriker Ekkehard Zimmermann das Modell der 1623 erbauten Reichsfestung mit Schloss zeigen.
Geöffnet hatten neben dem Waffengeschichtlichen Museum auch das Heimatmuseum in einem ehemaligen Ackerbürgerhaus und der 1760 angelegte Felsenkeller. Kein Durchkommen gab es auch im alten fürstbischöflichen Haus, wo eine eigene Privatbrauerei echtes Philippsburger Bier ausschenkte. Scharen aus der Kernstadt, den Stadtteilen und den umliegenden Kommunen wollten an der, wie es hieß, „sensationellen Erlebnisvielfalt“ teilhaben. Sechs Stunden lang ließen die Einheimischen und Auswärtigen die Nacht zum Tag werden.
An vielen Orten lockten geradezu magnetisch wirkende Veranstaltungen, Vorführungen, Besichtigungen und allein acht Ausstellungen. Alle Beteiligten, darunter die Kommune, Kirche, die Musikschule, Vereine, Interessensgruppen, Musikbands, Gastronomie und Geschäftswelt, hatten einen Event auf die Beine gestellt, der sogar Besucher aus Speyer, Bruchsal und Kraichtal anzog. In der Museumsscheune gab es alte Heimatfilme zu sehen und in der Hofeinfahrt eine wohl bundesweit einmalige Sammlung von sämtlichen einheimischen Uz-, Spitz- und Necknamen.
Um die rund 50 verschiedenen Nachtangebote wahrzunehmen, reichte meist die Zeit nicht aus. Wer wollte, durfte auch zwei Feuershows bestaunen. An vielen Orten warteten ausgefallene Spezialitäten auf Liebhaber, etwa feine Garnelen mit Champagner, ungarischer Gulasch, türkische Linsensuppe, Huttenheimer Feuerwurst oder das berühmte einzigartige „Vatikanbrot“, das selbst der Papst nicht kennt.
(Schmidhuber)