Energetische Sanierung und Funktionsoptimierung
Knapp 2,8 Millionen Euro werden in den Kindergarten gesteckt
Aus Alt mach Neu, so heißt eine bekannte Redewendung. Das gilt jetzt auch für den 53 Jahre alten Kindergarten St. Agnes in Rheinsheim, aus dem nahezu ein neuer werden soll. Knapp 2,8 Millionen Euro sollen für die energetische Generalsanierung, die notwendige Funktionsoptimierung und die damit einhergehende Umgestaltung der Räumlichkeiten ausgegeben werden. Einstimmig fiel der Beschluss im Gemeinderat aus, die dafür notwendigen finanziellen Mittel im Haushalt bereitzustellen. Alle fünf Fraktionen sahen die Notwendigkeit, den Kindergarten jetzt zu ertüchtigen.
Vertragsgemäß übernimmt die Stadt 80 Prozent der Investitionssumme, 20 Prozent trägt die Kirche. Das 1972 begonnene, 1974 fertiggestellte und dann 1991 etwas erweiterte Gebäude gehört der katholischen Seelsorgeeinheit Philippsburg-Oberhausen als Träger. Einigkeit besteht bei allen Beteiligten und Verantwortlichen, dass die Einrichtung nicht mehr den aktuellen energetischen und technischen Standards entspreche.
Die konkreten Vorhaben für Keller-, Erd- und Obergeschoss stellte das beauftragte Architekturbüro „Planwerk“ Karlsruhe im Detail vor. Im Zuge des Um- und Ausbaus könnte der Kindergartenbetrieb durch Nutzung der beiden jetzt leerstehenden Wohnungen im Obergeschoss wesentlich verbessert werden. Ein wichtiger Aspekt sei die „Aktivierung räumlicher Ressourcen“, war zu erfahren. So käme der Personalraum nach oben, unten entstünde ein Multifunktionalraum für besondere Angebote und Projekte. Alle vier Ü3-Gruppenräume verfügen bislang über keine Intensivräume. Betreut werden laut Sitzungsvorlage derzeit 98 Kinder in fünf Gruppen.
Vorgesehen sind weiterhin eine Anbindung des hinteren Treppenhauses, eine Neuordnung der Lagerräume und ein Anbau einer außenliegenden Fluchttreppe. Mit den anvisierten Änderungen könnten auch die Verkehrswege entflochten und die Zugänglichkeit des Mehrzweck- und Bewegungsraumes verbessert werden.
„St. Agnes ist in die Jahre gekommen. Wir möchten den Kindern und dem Personal eine gute Qualität sichern“, hieß es im Gemeinderat. Laut Rathaus-Amtsleiter Erich Schweikert beabsichtigt der Träger, „den Kindergarten für die Zukunft gut aufzustellen.“ Zu den Einzelgewerken, die anfallen, gehören der Austausch der Fenster und Außentüren, die Sanierung der Dachabdeckung und die Erhöhung des Dachdämmungsquerschnitts, plus der Einbau eines Wärmedämmverbundsystems. Dazu kommt noch der Umbau der Heiztechnik mit einer Wärmepumpe.
Laut Architekturbüro läuft der Kindergartenbetrieb unvermindert weiter. Spürbare Einschränkungen soll es nicht geben, so dass etwa eine Auslagerung in Containern nicht erforderlich wäre. Bis zum vierten Quartal 2027 dürften die Arbeiten abgeschlossen sein, erwarten und hoffen Michael Hammann und Henrik Binninger vom „Planwerk“.
(W. Schmidhuber)