Erfolgreiche Initiative des Gesamtelternbeirats Philippsburg
Neue Wege zum Lernen lernen
Neue Wege ist der Gesamtelternbeirat von Philippsburg gegangen. Mit großem Erfolg. Mehr als 300 Eltern wollten in der vollbesetzten Jugendstilfesthalle etwas zum Thema „Das Lernen lernen“ erfahren und sich darüber austauschen. Viel Lob nahmen die Initiatoren um Peter Kremer und Sandra Wise entgegen. „Mit diesem Bedarf und diesem Zuspruch haben wir nicht gerechnet“, äußerten sie sich und versprachen weitere Angebote für die Eltern. Unter den Besuchern befanden sich auch überraschend viele Muslime.
Hilfe beim Lernen lernen leistete den Philippsburgern, Huttenheimern und Rheinsheimern der Kommunikationstrainer und studierte Linguistiker Michael Kary mit konketen Hinweisen. Im Laufe der gut zweistündigen öffentlichen Veranstaltung ging es um Lernmethodik, Motivation, Lerntypen, Kommunikation und Hausaufgaben – und die damit verbundenen „Tretminen“, um Ärger, Angst und Stress. Schnell kam die zentrale Frage auf: Was kann verbessert werden? Weitgehend einig waren die Eltern darin: Die Kinder zeigen zwar Lernwillen, doch wenig später ist keine Vokabel mehr da. Eine Erkenntnis lautete: Allzu oft wird das Vokabelpauken mit der Gelegenheit zu Fernsehen oder sonstiger Elektronik belohnt. Das verhindere jedoch den Übergang vom Kurzzeitgedächtnis in den Speicher.
Immer wieder wurden die Besucher eingebunden. Recht unterschiedlich fiel deren Erinnerungsvermögen bei 20 Begriffen aus, die auf ausgeteilten Zetteln standen. Die Erfahrung daraus: Kinder brauchen feste Strukturen beim Lernen. Wer nicht in kleinen Portionen wiederholt, braucht gar erst mit dem Lernen anzufangen. Fachleute teilen heutzutage die Kinder in vier Gruppen ein: die Logisch-Abstrakten, die Kreativ-Chaotischen, die Emotionalen und die Sicherheitsliebenden. Methoden, die bei einem Lerntypen gut funktionieren, können aber bei anderswo kontraproduktiv wirken.
Wenn Probleme in der Schule auftreten, lohne es sich, darauf zu schauen, dass der Stoff dem jeweiligen Kind auch typgerecht vermittelt werde. Auch mag es im Zweifelsfall für die Beziehung zum Kind besser sein, eine passende Person oder Nachhilfe zu suchen, die dem Lerntypus des Schülers am ehesten entspricht. So fassten die Elternbeiratsvorsitzenden die weiter gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Auch gelte es für das Gesamtergebnis, wichtige Strukturen zu stärken, nämlich die familiäre Eingebundenheit beispielsweise durch gemeinsame Mahlzeiten oder Aktivitäten.
(Schmidhuber)