Erstmals nach Müll getaucht: Müllcontainer und Jägersitz
Rekordbeteiligung? Gut 300 Umweltputzer brachten die Stadt wieder in Ordnung
Seit vielen Jahren gibt es in Philippsburg mit Huttenheim und Rheinsheim die große Gemarkungsputzaktion. Doch diesmal wurde nicht nur nach Müll in der Landschaft gesucht, sondern auch nach Müll im Wasser getaucht. Eine kreisweite Besonderheit war sicherlich der Umwelteinsatz der Tauchschule Diversland im 8,2 Hektar großen kalten Baggersee Balkert.
Was die Truppe um die „Instructors“ Heiko und Desiree dort entdeckte, erschreckte: Neben dem üblichen „Kleinmüll“ erblickten die Sporttaucher in der Tiefe einen kompletten Müllcontainer, zwei Grills, einen Jägerhochsitz, mehrere Fahrräder. Wie es vor Ort hieß, kann das Ungetüm von Container nur mit Hilfe eines Luftkissens an die Oberfläche befördert werden. Der von Rheinsheim relativ weit entfernte See ist eine Naturschönheit. Trotzdem füllte der Angelsportverein – parallel zum Unterwasseraktion - Dutzende von Säcken mit Flaschen, Dosen und anderen Abfällen. „Im Sommer nutzen Ortsfremde den See für Party“, informierte Peter Haake zur Frage, woher diese Abfallmengen kommen.
Mehr als 300 Helfer, darunter Erwachsene, Jugendliche und Kinder aller Schulen, Vertreter von 19 Vereinen und Organisationen beteiligten sich 2017 an der großen Gemarkungsputzaktion, verteilt über alle drei Stadtteile. Vielleicht ließ sich diesmal sogar ein Rekord erreichen, fragten sich alterfahrene Müllsammler. Sehr zufrieden über das breite Engagement zeigte sich Helga Steinel-Hoffmann vom Umweltamt, die nicht nur die Vorbereitungen, sondern auch den Einsatz vor Ort koordiniert hatte.
Ihr zur Seite standen die Einsatzleiter und die Verantwortlichen für die Materialausgaben in den jeweiligen Feuerwehrhäusern. „Wer will fleißige Helfer sehn, der muss zu uns Kindern gehen.“ Dieses Kinderlied hätte gut zum beispielhaften Einsatz der Jungs und der Mädchen gepasst, die sich – wie die Großen - an der Gemarkungsputzaktion beteiligten. Das gesamte „Fundmaterial“ wurde an die Straßenränder gestellt und von den Transportfahrzeugen auf den Wertstoffhof der Stadt gebracht. Am Schluss der Aktion dürften so um die 40 Kubikmeter Müll zusammengekommen sein – ohne die großen sperrigen Ablieferungen.
Was am Ende der Putzete an Unrat in den Containern lag, reichte für einen mittelschweren Schock. Nicht nur die Größenordnungen, sondern auch die einzelnen Gegenstände verursachten großes Staunen. Auf Transportern und Anhängern mussten die fast unüberschaubaren Hinterlassenschaften weggeschafft werden. Fast drei Stunden lang lasen und stocherten die Helfer mühselig die Abfälle auf und räumten den bunt gemischten Dreck weg. Unter dem Sammelsurium befanden sich Autoreifen, ausrangierte Fahrradteile, zahlreiche Flaschen, viel Plastik, Kanister, gefüllte Farbeimer und allerlei Kochgeschirr sowie komplette Paletten und Regale. „Die schweren Müllsäcke gehören den verantwortungslosen Umweltsündern um die Ohren gehauen“, meinte zu Recht ein Helfer.
(Schmidhuber)
Der Bürgermeister dankt
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
herzlichen Dank
für die freiwillige Mithilfe bei der Gemarkungsputzete.
Dieses Jahr war uns Petrus freundlich gesinnt und die vielen freiwilligen Sammler konnten bei herrlichem Sonnenschein ihre Strecken absammeln.
Das Sammelergebnis mit 25 cbm eingesammeltem Müll hält sich mit dem der Vorjahre die Waage und auch dieses Jahr gilt die Aussage, dass es für alle in die Landschaft geworfenen Gegenstände Entsorgungseinrichtungen gibt, die jeder Bürger meist kostenlos in Anspruch nehmen kann.
Herzlichem Dank an die Vereine, organisierte Gruppen, Privatpersonen, Jagdpächter, Schulen und Kindergärten die uns alljährlich die Treue halten und diesen Samstagmorgen im Dienste der Allgemeinheit verbringen.
Damit zeigt sich wieder, dass sich der Einsatz jedes Einzelnen für die Gemeinschaft lohnt und mit der Putzete die Lebensqualität auf der Heimatgemarkung verbessert wird.
Allen fleißigen Helfern sowie meinen Mitarbeitern danke ich auch auf diesem Weg nochmals ganz herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Stefan Martus
Bürgermeister