Frieden ist keine Selbstverständlichkeit

Volkstrauertag mit zentraler Gedenkfeier und Kranzniederlegung

„Der Volkstrauertag hat nach wie vor seine Berechtigung. Die Opfer der Kriege, der Gewaltherrschaft und des Terrorismus dürfen nie in Vergessenheit geraten.“ Diese Forderung haben alle fünf Redner in abgewandelter Form bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Friedhof in Huttenheim erhoben.

Am „Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden“ gedachten die etwa 120 Teilnehmer, darunter fast alle Stadträte, Ortschaftsräte und Vereinsvertreter, nicht nur der Toten beider Weltkriege, sondern auch der Opfer jeglicher Gewalt, des Nationalsozialismus und des Terrorismus.

In der Gedenkfeier vor der Beisetzungshalle, vom Musikverein und dem Gesangverein „Eintracht“ würdevoll mitgestaltet, wandten sich der Huttenheimer Ortsvorsteher Markus Heil, Bürgermeister Stefan Martus, die Rathaus-Auszubildende Michelle Neumann als Vertreterin der jungen Generation, der evangelische Pfarrer Andreas Riehm-Strammer und die katholische Gemeindeassistentin Michaela Spiertz mit bewegenden Worten an die Friedhofsbesucher.

Den Wert der Menschlichkeit stellte Heil in seinen nachdenklich stimmenden Gedanken heraus. Es gelte, aus der Geschichte zu lernen: „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.“ Mit Freude sehe er auf die gute Zusammenarbeit der Partnerstädte Le Gua (Frankreich) und Philippsburg. Aus den ehemaligen Kriegsgegnern seien Freunde geworden. Einige Zuhörer hatten mit Tränen zu kämpfen, als der Ortsvorsteher aus einem Brief von der Front 1944 vorlas, in dem von vielen Gefallenen und Schwerverletzten berichtet wurde.

Auf dem Friedhof legten eine Abordnung der Feuerwehr zusammen mit Martus, Heil und der Rheinsheimer Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner einen Kranz nieder. An die reichhaltige Garnisonsgeschichte erinnerte die angereiste uniformierte Lisa Biesenberger als aktive Soldatin aus Philippsburg. In voller Mannschaftsstärke war auch das Rote Kreuz erschienen.

In den Ansprachen und Andachten lautete die Botschaft: Wir wollen nicht nur in Trauer verharren, sondern auch Trost, Mut und neue Hoffnung schöpfen: Hoffnung, dass es uns gelingen wird, gemeinsam eine Welt zu schaffen, in der Konflikte nicht mehr mit Gewalt ausgetragen werden.

 

Schmidhuber

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