Gemeinderat ließ sich über Schulsozialarbeit informieren

1.615 Beratungsgespräche für 240 Schüler

Die meisten Beratungsgespräche gab es an der Realschule
Die meisten Beratungsgespräche gab es an der Realschule

Wie hat sich die Schulsozialarbeit am Campus Philippsburg entwickelt? Insbesondere nach den vorgenommenen Stellenerhöhungen? Wie sieht die Bilanz aus, wie die Zukunft? Darüber informierten Erich Schweikert vom Rathausfachdienst „Bildung, Generationen und Sport“ sowie die beiden Schulsozialarbeiterinnen Anita Gau und Beate Schweikert, die anhand von Beispielen die Vielfalt ihrer Aufgabenbereiche erläuterten.

Seit Anfang 2014 gibt es 2,45 Stellen für die Schulsozialarbeit,
weil seinerzeit zwei neue Stellen (zusammen 1,25) geschaffen wurden. Besetzt sind jetzt alle sechs Schulen: die Grundschule Huttenheim und die Grundschule Rheinsheim (152 und 92 Schüler) mit Tanja Kartach (0,5 Stellen), die Hieronymus-Nopp-Schule (506 Schüler) mit Patricia Klein (0,6 Stellen), die Realschule (489 Schüler) mit Anita Gau (0,6 Stellen) und die Nikolaus-von-Myra-Förderschule und das Copernicus-Gymnasium (102 und 779 Schüler) mit Beate Schuhmacher (0,75 Stellen). So kommen für insgesamt 2.120 Schüler exakt 2,45 Stellen zusammen.

Der Start der Schulsozialarbeit an den neuen Schulen des Campus gestaltete sich problemlos, bilanzierte Schweikert. In die Schulkonzepte und die Schulentwicklungen sei die Schulsozialarbeit fachlich mit einem klaren Aufgabengebiet eingebunden. Für insgesamt 240 Schüler an den sechs Einrichtungen kamen insgesamt 1.615 Beratungsgespräche im Schuljahr zustande, die meisten an der Konrad-Adenauer-Realschule.

Zu den Beratungsanlässe gehören Schulprobleme wie aktive oder passive Schulverweigerung, Lernprobleme, Organisationsprobleme, schulischer Leistungsdruck, Motivationslosigkeit, Überforderung, fehlende Zukunftsperspektiven. Ebenso Konflikte mit Schülern wie Ausgrenzung, Bedrohung, Mobbing, Cybermobbing, Beleidigungen, Machtkämpfe und Konflikte mit Lehrkräften.

Zu kümmern haben sich die Schulsozialarbeiter auch um familiäre Probleme wie Trennung und Scheidung, häusliche Gewalt, Alkohol- oder Drogenprobleme, Überforderung der Eltern, Probleme in Patchworkfamilien, gesundheitliche, hygienische Vernachlässigungen, restriktive Erziehungsmethoden, unzureichende Förderung des Schülers. Weitere Themen sind Entwicklungsauffälligkeiten, psychische Erkrankungen, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, Straftaten, allerlei Suchtprobleme.

Für Schweikert lauten die wichtigsten Ergebnisse: Durch die Stellenaufstockung werde eine zeitnahe Begleitung und Hilfestellung für Schüler in Belastungssituationen ermöglicht. Vorteile sehe er darin, dass die Schulsozialarbeit die Problemlagen möglichst früh angehen und darauf hinwirken könne, dass sie gar nicht erst entstehen. Sein Hinweis: Die Verwirklichung des Inklusionsanspruchs habe auch für die Schulsozialarbeit Folgen. Die Fachkräfte haben zunehmend mit Schülern mit geistigen, körperlichen oder sonstigen Handicaps zu tun. In naher Zukunft werde auf die Schulsozialarbeiter außerdem die Herausforderung mit Flüchtlingskindern zukommen.

(Schmidhuber)

 

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