Generalsanierung oder doch Neubau?
Fortbestand von Pfinzbad und Sporthalle in der Diskussion
Wie geht es mit dem 1972 errichteten Pfinzbad und der angebauten Sporthalle weiter? Was bevorzugt der Gemeinderat: eine teure Sanierung oder eine notdürftige Version? Oder einen Neubau, der vielleicht nicht mehr kostet? Nach der ersten Runde im Gemeinderat ist das bundesweit tätige Planungsbüro „Campus“ aus Reutlingen am Zuge, einen Überblick zu verschaffen, die Kosten zu ermitteln und dem Gemeinderat die zur Entscheidung notwendigen Informationen an die Hand zu geben. Das komplexe Thema soll, so der Wunsch aus der Mitte, in den anstehenden Haushaltsberatungen weiterberaten werden. Ob bis dahin das Büro alles Notwendige liefern kann, ist ungewiss.
Bereits im Jahr 2010 waren erste Untersuchungen zu einer möglichen Sanierung des Pfinzbades vorgenommen worden. Der vierteilige Sporthallenbereich und die Geräteräume blieben seinerzeit bei der Betrachtung außen vor. Im Januar 2019 stellte die CDU-Fraktion einen Antrag auf Grundsanierung und Modernisierung aller Philippsburger Schulen einschließlich der Schwimm- und Sporthalle.
Trotz ständiger Pflege und Wartung sei die Technik in die Jahre gekommen, betonte Carina Hambsch vom Rathaus-Fachdienst Gebäudemanagement in der Sitzung. Im Pfinzbad häuften sich die Defekte. Dabei erwähnte sie die Filteranlage und der nicht mehr verstellbare Hubboden.
Auch die Campus-Vertreter Thorismuth Gaiser und Immo Scholze verwiesen auf die desolate Haustechnik, die sich bei ihrer Grobuntersuchung offenbart habe. Korrosionen seien zu erwarten. „Wir müssen auch attraktivere Module implantieren“, empfahlen sie. Vornehmlich der Chloreinsatz habe die Beckenwände in Mitleidenschaft gezogen. Zunächst nannte das Büro einen Betrag von 90.000 Euro für die Vorarbeiten, der den Fraktionen zu hoch ausfiel. Schließlich kam eine Abspeckung der Maßnahmen und der Summe auf 40.600 zustande. Im Vordergrund der Überlegungen stand die Frage: Was kann das Bad leisten, was soll es leisten?
Zu den vorgeschlagenen Zwischenschritten des Planungsbüros gehören etwa eine Bestands- und Bedarfsanalyse, Gutachten zur Ertüchtigung des Tragewerks und zu möglichen Schadstoffen, eine betontechnische Expertise, eine Abwägung zwischen Generalsanierung mit Umstrukturierung und Erweiterung einerseits und Abbruch mit Neubau andererseits.
Hans Gerd Coenen (CDU) forderte eine ergebnisoffene „Untersuchung, ob sich eine Sanierung lohnt oder ob wir etwas Neues brauchen“: ein Vorschlag, dem sich auch die übrigen Fraktionen anschließen konnten, so Volker Ceh (Uli), Peter Kremer (FW) und Jasmine Kirschner (SPD). Für Kremer stellt sich die zentrale Farge: Wie soll die zukünftige Attraktivität beschaffen sein? Was können wir uns leisten?
Laut Bürgermeister Stefan Martus müsse am Ende klar herauskommen, was die kostengünstigste Alternative ist. Einen Grundsatzbeschluss dürfe es erst dann geben, wenn die Summen vorliegen, monierte Peter Haake (SPD).
Schmidhuber