„Grüffelo“ entdeckt und enthüllt

Kindergartenkinder sangen dem hölzernen Gnom ein Lied

„Ein Männlein steht im Walde“, heißt es in einem alten Kinderlied. „Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein…“ Ein solches Männlein steht im Philippsburger Stadtwald, in der Molzau, ein Kilometer von der Grillhütte und dem Judenfriedhof entfernt. Dabei handelt es sich aber nicht um ein unbekanntes Wesen, sondern um den „Grüffelo“: ein wichtiger Akteur in dem 1999 erschienen Kinderbuch der britischen Schriftstellerin Julia Donaldson. Darin erzählt sie die Geschichte von einer Maus, die auf ihrem Spaziergang durch den Wald ein Ungeheuer namens „Grüffelo“ zunächst nur erfindet, dann aber tatsächlich trifft.

Hat sich dieses Phänomen nach Philippsburg verirrt? Womöglich. Angesagt war die Enthüllung eines neuen Waldbewohners im Stadtwald durch Bürgermeister Stefan Martus zusammen mit einer 15-köpfigen Kindergartengruppe vom Kindergarten St. Maria, betreut von den Erzieherinnen Susanne Frohner und Beate Appel. Revierförster Christian Hautz begrüßte und informierte die Schar, die vom Waldrand aus neugierig die Strecke zurücklegte. Die Kleinen hatten vor einiger Zeit an den Bürgermeister einen Brief geschrieben und auf den inzwischen morsch gewordenen Grüffelo hingewiesen, an dem nach zehn Jahren Standhaftigkeit der Zahn der Zeit nagte. Thomas Tirolf, städtischer Mitarbeiter, nahm sich des Kinder-Anliegens an und fertigte eine neue Holzfigur, einen neuen Grüffelo, wofür er einen Eichenstamm verwendete. Der Kraftprotz zwischen den Bäumen steht auf einem Sockel, damit das Holz nicht von unten her feucht werden und faulen kann. Freudestrahlend sagten die Kinder, alle im Alter zwischen drei und sechs Jahren, ein Gedicht auf, sangen ein Lied und schenkten dem Besuchten auch Blümchen. Künstler Tirolf zeigte, wie er mit seiner großen Motorsäge eine Figur herstellen kann.

Zugegen waren auch einige Wald- und Bauhofmitarbeiter, die sich an der Erstellungsarbeiten beteiligt hatten. Den Schleier, den Grüffelo trug, lüfteten Bürgermeister Martus und Baumeister Tirolf gemeinsam.

 

Schmidhuber

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