Handwerkerinnen „auf der Walz“ zu Gast im Rathaus

Jedes Jahr sind in Deutschland hunderte Wandergesellen auf der Walz. So wurden im Oktober zwei Schreinerinnen von Beigeordneten Dieter Day in ihrer traditionellen Kluft herzlich empfangen. Eine der jungen Handwerkerinnen stammt aus Berlin und wird demnächst ihre Wanderschaft beenden, die andere stammt aus Hamburg und ist seit zwei Jahren auf der Wanderschaft. Die Handwerkerinnen baten um ein kleines Wegegeld sowie den obligatorischen Stempel für ihr Wanderbuch. Nach einem kurzen Wandergruß ging es, gekleidet mit schwarzem Hut, weiten Schlaghosen, Weste und Jackett sowie dem Wanderstock auf die weitere Reise, die eine nach Hause und die andere auf Wanderschaft. In den jetzigen Zeiten von Corona sicherlich keine einfache Situation.

Auf Wanderschaft darf heute nur gehen, wer die Gesellenprüfung bestanden hat, ledig, kinderlos, jünger als 30 Jahre alt und schuldenfrei ist. Für das „zünftige Reisen“ muss man bereit sein, seinem Heimatort für mindestens drei Jahre und einen Tag den Rücken kehren. Die Wandergesellen verpflichten sich auch, ihre Heimat im Umkreis von mindestens 50 Kilometern nicht zu betreten.

Sie folgen einer uralten Tradition: Sie dürfen auf der Walz kein Geld für Schlafen oder Reisen ausgeben. Brauchen sie Arbeit, sprechen die Gesellen bei einem Meister vor, der sie dann, wenn sie Glück haben, für mehrere Wochen beschäftigt.

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