Höchste Waldbrandgefahr in der Region

Herausforderungen für Forstverwaltungen, Feuerwehren und Ordnungsämter

Höchste Waldbrandgefahr besteht in der Region zwischen Philippsburg und Bruchsal. Inzwischen ist die oberste Warnstufe fünf laut Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes erreicht. Zur extremen Lage tragen die Hitze und die langanhaltende Trockenheit bei.

Mit Grillverboten reagieren die Kommunen auf die Waldbrandgefahr. Überall weisen die Behörden darauf hin, dass offenes Feuer und auch Rauchen im Wald vom 1. März bis 31. Oktober verboten sind. Selbst das Grillen an dafür eingerichteten Plätzen ist bis auf Weiteres nicht erlaubt. Besondere Achtsamkeit muss Waghäusel walten lassen: der oft heißeste Ort in Deutschland.

Auf Anfrage teilen die angefragten Ordnungsämter mit: Das Landratsamt habe vor wenigen Tagen die Sperrung der Feuer- und Grillstellen in den Wäldern des Landkreises erlassen. Vorsätzliche oder fahrlässige Verstöße werden mit empfindlichen Geldbußen geahndet, heißt es.

Immer wieder komme es vor, dass sich Uneinsichtige einem Verbot widersetzen und unerlaubt im Wald ein Feuer machen, teilen die Förster Christian Hautz (Philippsburg) und Michael Durst (Bruchsal) mit. „Die allermeisten Waldbrände werden durch Fahrlässigkeit ausgelöst“, lassen sie wissen. „Brandursachen sind häufig weggeworfene Zigarettenkippen.“ Gelegentlich komme es vor, dass Kinder im Wald oder am Waldrand zündeln, wissen die zwei Forstbeamten.

Einer besonderen Gefährdung ist der 1.200 Hektar große Stadtwald Philippsburg mit seinem hohen Anteil an Nadelbäumen ausgesetzt, die wie Zunder brennen können. In den vergangenen fünf Jahren gab es gleich vier Hitzesommer, betont Hautz und erinnert sich gut an mehrere kleine Waldbrände auf 100 bis 150 Quadratmetern. „Der Klimawandel macht uns große Sorgen. Es wird immer schwieriger, den Wald zu erhalten.“

Bei einem Vor-Ort-Termin zeigt Revierleiter Hautz, wie trocken der Boden im Wald ist und wie viel totes Holz dort liegt. Hier genüge schon ein Funke, um die ganze Fläche in Flammen aufgehen zu lassen. Eine bessere Ausgangsposition als Philippsburg hat beispielsweise Bruchsal mit seinen Laubwäldern, die 80 Prozent des Gesamtbestands ausmachen. „Sie brennen nicht so schnell, sie sind nicht ganz so gefährlich.“ Dennoch spricht Michael Durst von einer durchaus kritischen Lage in seinem 1.450 Hektar großen Stadtwald.

Forst und Feuerwehr arbeiten eng zusammen, um Waldbrände zu verhindern und gegebenenfalls zu bekämpfen, bestätigt Philippsburgs Gesamtkommandant Rudolf Reiß, der gerade einen Einsatz hinter sich hat. Mit zwei speziellen Unimogs TLF 2000, sieben Tanklöschfahrzeugen und fünf Tragekörben zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden, insbesondere der Bodenbrände, rücken im Notfall die Floriansjünger aus. „Die allerkleinste Unachtsamkeit kann den allergrößten Brand auslösen“, lautet seine Erfahrung.

 

Schmidhuber

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