100 „Bibliotheksjahre“ an einem Tisch

Erinnerungen an beschwerliche Anfänge vor 40 Jahren/ Jetzt hohe Zufriedenheit

Rund 100 „Bibliotheksjahre“ saßen unter Tausenden von Büchern zusammen, tauschten sich aus, zogen Bilanz, erinnerten sich an die beschwerlichen Anfänge, an die mühsame Aufbauarbeit, analysierten die Entwicklung in den zurückliegenden vier Jahrzehnten. Die drei seitherigen Leiter der Philippsburger Bibliothek, Jörg Fischer und Peter Hechler, ebenso die jetzige Chefin Manuela Engelmann mit ihren Mitarbeiterinnen Gislinde Mayer und Nicole Maier zeigten sich „insgesamt sehr zufrieden“ – wie andererseits die Bürgerschaft mit dem Angebot und den Akteuren.

Vor genau 40 Jahren hatte die Bibliothek ihre Arbeit aufgenommen, zunächst in einem schlichten Raum der Hieronymus-Nopp-Schule. Mit dem Bau der Konrad-Adenauer-Realschule kam es zur Überlegung, vom gesamten Gemeinderat ausgehend, für die vorhandenen vier Schularten und für die Bevölkerung ein attraktives Bibliotheksangebot zu unterbreiten. Zur Eröffnung in der letzten Dezember-Woche 1977 lagen 8.500 Bände bereit. Ein Jahr darauf verbuchten die Verantwortlichen bereits rund 28.000 Ausleihen und knapp 3.000 Leser.

Auch heute gelte, was damals gesagt wurde, hieß es im aktuellen Rückblick: „Als Dienstleistungseinrichtung ermöglicht die Bibliothek allen Bürgern gleichermaßen Zugang zu Informationen, um individuelle Bildung und Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck werden Medien aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten und in verschiedensten Formen zur Verfügung gestellt. Die Bibliothek unterstützt die schulische sowie berufliche Aus- und Weiterbildung, dient der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen und trägt durch ihr breites Angebot von Unterhaltungsmedien zur Freizeitgestaltung bei.“

Wie sieht es 2017/2018 aus? „Wir hoffen auf das Wohlwollen des Gemeinderats bei der Unterstützung dieser wertvollen, gefragten und beliebten Einrichtung“, lässt das personell reduzierte Team wissen. Trotz des Internets gebe es keine rückläufigen Zahlen, sondern einen Zuwachs. 2016 und 2017 waren immerhin so um die 30.000 Ausleihen zustande gekommen. In den Räumlichkeiten im Untergeschoss der Konrad-Adenauer-Realschule stehen derzeit 31.000 Medien zur Verfügung.

Zu den bisherigen Topveranstaltungen gehörten die Veranstaltung mit dem Sohn des Hitler-Vertrauten Martin Bormann, dem Priester Adolf Martin Bormann, die Events mit dem Abenteurer Rüdiger Nehberg und der Kabarettistin Elsbeth Janda – mit über 1.000 Besuchern - und die begehrten Lesenächte als Bestandteile des Ferienprogramms der Stadt. Bei einer kürzlich durchgeführten Besucherumfrage konnten die Benutzer ihre Meinung zur Bibliothek äußern. 68 Prozent zeigten sich „sehr zufrieden“, der Rest hatte „zufrieden“ angekreuzt.

 (Schmidhuber)

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