80.000 Tonnen Auffüllmaterial für den Konverter

An- und Abtransporte sollen hauptsächlich über den Wasserweg erfolgen

Die sogenannte Baufeldfreimachung für den zehn Hektar großen Konverter soll auf ein Minimum an Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung beschränkt sein. Deshalb werden die meisten An- und Abtransporte über den Wasserweg erfolgen und möglichst wenig den Landweg und damit das Straßennetz in Anspruch nehmen. Diese Vorgehensweise versprach und versicherte Jörg Michels als Vorsitzender der EnBW-Geschäftsführung vor dem Gemeinderatsgremium.

Dort informierte er über die aktuellen und vorgesehenen „Infrastruktur- und Logistikmaßnahmen am Standort Philippsburg“. Konkret ging es um die Baufeldfreimachung für den Konverterbau auf dem Kernkraftwerksgelände. Im hinteren Teil des KKP-Areals wird derzeit Platz für den Konverter auf gut zehn Hektar geschaffen. Bis zum Jahr 2022 soll – nach etwa dreijähriger Bauzeit – der Konverter auf dem insgesamt 60 Hektar großen Gelände des Kernkraftwerks stehen. Die beiden 152 hohen Kühltürme werden dafür weggesprengt.

Damit die EnBW-Tochter TransnetBW ein Gleichstrom-Umspannwerk (Konverter) auf dem Kraftwerksgelände errichten kann, muss die EnBW das entsprechende Baufeld ganz frei räumen. Deshalb kommt es auch zum Abbruch und zur Verlagerung der vorhandenen Infrastruktur, das heißt von etwa 40 Werkstätten und Montage- und Lagerhallen. Zur großen Herausforderung gehört schließlich die Verlegung von rund 1.200 Mitarbeiterparkplätzen.

Mit „etlichen Schiffstransporten“ sei zu rechnen, bis alles abtransportiert ist, ließ Michels wissen. Die vorhandene Schiffsanlegestelle soll weitestgehend genutzt werden. Eine Nutzung dieser Anliefermöglichkeit habe die EnBW auch für das Schüttgut beantragt. Für den Konverter ist, wie weiter zu erfahren war, eine Geländeaufschüttung in einer Größenordnung von 80.000 Kubikmeter notwendig. Dabei handelt es sich um eine Grundfläche von 20.000 Quadratmeter, die insgesamt um vier Meter angehoben werden muss. Von Mai bis Ende des Jahres erfolgen die Zulieferungen der erforderlichen Menge. So kommen täglich etwa 100 Hin- und Rückfahrten für das Schüttgut mit LKW zustande.   

Pro Kühlturm, jeweils 152 Meter hoch, fallen bei der vorgesehenen Sprengung etwa 30.000 Tonnen Abfallmaterial an. Notwendig wird auch ein neuer Verlauf einer Abgabeleitung. So wird die Einleitstelle etwa 80 Meter von der bisherigen Stelle entfernt liegen. „Die Änderung gewährleistet die Einhaltung strenger Vorgaben auch nach Abschaltung von KKP 2“, hieß es.

„Mit dem Wasserweg ist die EnBW auf gutem Weg“, urteilte Hans-Gerd Coenen für die CDU. Fragen zur Qualität des Schüttgutes stellte Jochen Pöschel (SPD). Denn das verwendete Material müsse ja entsprechende Anforderungen erfüllen, was Michels bestätigte. Es gelte, die Einschränkungen für die Bevölkerung möglichst niedrig zu halten, brachte Christopher Moll (FW) zum Ausdruck. Die Verwendung des Materials der Kühltürme sprach Ingo Kretschmar (Uli) an. Die Möglichkeit werde derzeit geprüft, informierte der EnBW-Geschäftsführer. Bei den Kühltürmen handelt es sich nicht um kontaminiertes Material, so seine Klarstellung.

Schmidhuber

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