Ja zum Industriepark Philippsburg
16 Hektar des ehemaligen Goodyear-Geländes werden neu strukturiert
Mit dem Großprojekt „Industriepark Philippsburg“, das den vorderen Teil des ehemaligen Goodyear-Geländes umfasst, geht es einen Schritt weiter. Einstimmig hat der Gemeinderat den Billigungs- und Offenlagebeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Zuvor nahm er, der Verwaltungsempfehlung folgend, Kenntnis von den eingegangenen Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange.
Keine Einwände und keine Meinungsverschiedenheiten gab es zu den einzelnen Abwägungsvorschlägen des Fachbüro „Modus Consult“, das einige Änderungen im Entwurf vorgenommen und eingearbeitet hatte und das Ergebnis nunmehr in der Sitzung vorstellte. Vor gut einem Jahr war die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet auf den Weg gebracht worden.
Der neue Geltungsbereich beinhaltet die Grundstücksfläche östlich der L 555 und westlich der Logistikhalle der Goodyear. Auf dem Gelände des Industriegebietes, im Bereich des ehemaligen Goodyear-Reifenwerks, soll, wie es in der Vorlage hieß, eine planungsrechtliche Sicherung des Bestandes und eine Neuordnung des Industriequartiers erfolgen, die eine kleinteilige Nutzungsstruktur ermöglicht.
Rückblende: Im Spätjahr 2016 erfuhren rund 900 Arbeitnehmer die Kunde von der bevorstehenden Schließung der 50 Jahre alten Reifenfabrik. Drei Jahre später übernahm die Immobiliengesellschaft „Industriepark IP“ der Wirth-Gruppe aus Waghäusel mit Andreas und Markus Wirth das Goodyear-Gelände – bis auf das noch existierende Zentrallager.
Anlass der Neuplanung sind die Einstellung der Produktion und der daraus resultierende Leerstand der bestehenden Produktionshalle. Unter Berücksichtigung der bisherigen baulichen Entwicklung und weiteren Planungsabsichten und -optionen soll für das Plangebiet von 16,2 Hektar ein Bebauungsplan zustande kommen.
Gründe für den vorgesehenen Bebauungsplan sind der bislang unbeplante Innenbereich, die leerstehende 55.000 Quadratmeter große Produktionshalle und die Schaffung einer künftigen Nutzungsmöglichkeit für den Investor Andreas Wirth, der an der Gemeinderatssitzung teilnahm. Zu den Planungszielen gehöre die „Entwicklung eines modernen und energieeffizienten Gewerbe- und Industrieparks“, ließ Frank Gericke vom Büro „Modus Consult“ wissen.
Das städtebauliche Konzept sieht Bestandstraßen im Norden, interne Erschließungen und Parkplätze, eine Einfahrt im Süden, Grünflächen und Ergänzungsgebäude als Schall- und Blickschutz vor.
Mit der Neuordnung solle einerseits der Gebäudebestand als Industriegebiet gesichert werden und andererseits eine behutsame Weiterentwicklung nach den Bedürfnissen der zukünftigen Industriebetriebe geordnet geregelt werden, betonte Gericke.
Die Maximalhöhe der Gebäude ist auf 20 Meter festgelegt, so die Antwort auf eine Nachfrage von Jasmine Kirschner (SPD). In der Gemeinderatssitzung im Oktober 2021 hatte es noch eine heftige Debatte über zunächst vorgesehene 40 Meter für das Hochregallager und schließlich eine Kampfabstimmung gegeben. Die Kosten für den Bebauungsplan einschließlich der Gutachten trägt der Eigentümer.
Schmidhuber