Jetzt Besichtigung beantragt

Bürgerinitiative „Kein Gefahrstofflager“ zeigt sich vorerst zufrieden

Die Bürgerinitiative (BI) gegen die Erweiterung des Gefahrstofflagers in Germersheim finde immer mehr Zuspruch und erfreue sich einer regen Beteiligung. Diesen Eindruck nahmen Vorstandsmitglied Ute Etzkorn-Hambsch aus Oberhausen-Rheinhausen und andere rechtsrheinischen Teilnehmer vom ersten überregionalen Bürgerstammtisch mit nach Hause.

Für viele BI-Mitglieder unbekannt und daher überraschend war, wie es hieß, die Genehmigung über die Lagerung von mehreren 1.000 Tonnen Gefahrstoffen bei DP-World im Jahr 2001. Auf Nachfrage der BI werde das Lager angeblich mindestens einmal im Jahr intensiv überprüft. Meldepflichtige Betriebsstörungen habe es bisher nicht bekannt, lautet die Auskunft des Betreibers.

Die BI strebt nach eigenen Aussagen eine Besichtigung bei DP World an und erwartet von der US Army (DLA – Defense Logistics Agency) den gleichen Standard bei den Sicherheitsmaßnahmen, der Überwachung und Transparenz wie in Deutschland.

Informiert wurde bei dem Treffen auch darüber, dass ein „konstruktives Arbeitsgespräch“ zwischen der BI und der Kreisverwaltung stattfand. Dort habe der Kreis mitgeteilt, dass die DLA um eine Fristverlängerung für die Abgabe der überarbeiteten Unterlagen bis Ende Januar 2018 gebeten hat.

Die Kreisverwaltung habe „entgegen den Empfehlungen von Bundesämtern“ der Akteneinsicht für das DLA-Gebäude 7983 mit 1.200 Tonnen zugestimmt. „Jetzt hat die DLA einen Monat Zeit, dem Bescheid zu widersprechen. Dann wird man sehen, wie ernst es die DLA mit dem Thema Transparenz nimmt“, erklären die BI-Aktivisten. Für den 18. Dezember ist ein „runder Tisch“ geplant, für den 4. Januar der nächste „Bürgerstammtisch“.

Auf der gegenüberliegenden Rhein-seite will die Firma DLA Distribution Europe, US Depot Germersheim, eine Erweiterung ihrer Lagermenge von 70 Tonnen auf vermutete 3.100 Tonnen genehmigt bekommen. Untergebracht werden sollen, wie es heißt, „sehr giftige, giftige, brennbare, entzündbare oder ätzende Stoffe und Gemische“. In Germersheim geht man von 400 Gefahrguttransporten täglich aus. Philippsburg mit seinen Stadtteilen liegt gerade 3,4 Kilometer davon entfernt. An der BI beteiligen sich auch Philippsburger, Oberhausen-Rheinhausener und Waghäuseler.

Schmidhuber

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