Jetzt Erkundungsbohrungen und Drucksondierungen
TransnetBW kündigt Netzverknüpfung und gasisolierte Schaltanlage an
Erstmals hat sich der Gemeinderat von Philippsburg mit dem Konverterbau in der beginnenden konkreten Umsetzungsphase beschäftigt. Offiziell heißt das, um was es geht: „Projekt Ultranet, Bau der Konverterstation auf dem Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg.“ Dem Gemeindeparlament lag ein Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Durchführung von Erkundungsbohrungen und Drucksondierungen vor.
Einmütig folgten die vier Fraktionen dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, den vorliegenden Antrag des baden-württembergischen Über-tragungsnetzbetreibers TransnetBW zur Kenntnis zu nehmen und zu beschließen, keine Einwendungen zu erheben - mit der Maßgabe, dass die bau- und wasserrechtlichen Vorgaben eingehalten werden und keine Beeinträchtigungen der Schutzgüter Wasser, Luft und Boden zu erwarten sind.
Hintergrund: Die TransnetBW hatte beim Landratsamt Karlsruhe einen sogenannten wasserrechtlichen Antrag gestellt. Durchgeführt werden sollen vier Erkundungsbohrungen in einer Tiefe bis maximal 20 Meter und dazu elf Drucksondierungen, ebenfalls bis zu einer Tiefe von 20 Meter. Wie es heißt, sind die Erkundungsbohrungen zur Ermittlung des Schichtaufbaus bis in gründungsrelevante Tiefen, zudem zur Beurteilung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse und zur Ermittlung des Bemessungswasserstandes notwendig. Für die Ausführung der Arbeiten ist ein Zeitraum von zwei Wochen vorgesehen, informierte Bürgermeister Stefan Martus.
Eine Stellungnahme zu ihrem Vorhaben „Umbau der Schaltanlage in Philippsburg“ hat inzwischen die TransnetBW abgegeben. Darin weist sie darauf hin, dass sie am Standort Philippsburg eine 380-kV-Freiluftschaltanlage betreibt. „Sie bildet einen wichtigen Netzknoten für das süddeutsche Übertragungsnetz und wird künftig die Gleichstromverbindung Ultranet integrieren“, heißt es dort. Um die Anlage auf diese technischen Anforderungen vorzubereiten, soll sie jetzt erneuert werden. Dazu plant TransnetBW den Bau einer gasisolierten Schaltanlage. Die Baufläche befindet sich in einer Randlage auf dem Kraftwerksgelände, in direkter Nachbarschaft zur bestehenden Freiluftschaltanlage. Diese wird nach Inbetriebnahme der neuen Anlage zurückgebaut.
„Der Umbau des Netzverknüpfungspunkts Philippsburg ist eine wichtige Voraussetzung, um die im Gleichstrom-Umspannwerk ankommende, von Ultranet übertragene Energie in das Wechselstromnetz integrieren zu können“, betont Ultranet-Projektleiter Wolfgang Mader. „Mit dem Bau einer gasisolierten Schaltanlage nutzen wir die uns zur Verfügung stehende Fläche optimal.“ Die gasisolierte Schaltanlage benötige dabei nur ein Fünftel des Platzes der bestehenden Freiluftschaltanlage. Planen und bauen wird die Anlage der Technikkonzern ABB mit Sitz in Mannheim.
(Schmidhuber)