Kindergartenplätze werden dringend gebraucht / Gemeinderat beschäftigt sich mit Bedarfsplanung für 2025/26
Die Kindergartenbedarfsplanung der Stadt zeigt, dass die Notwendigkeit von Betreuungsplätzen in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen hat. Ursächlich hierfür sind ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, ein stabil hohes Geburtenniveau und der Zuzug von jungen Familien. So lautete das Resümee der zuständigen Rathausmitarbeiterin Özlem Koch vor dem Gemeinderat.
Dem Gremium stellte sie die Entwicklung im Kindergartenbereich und den aktuellen und künftigen Bedarf an Plätzen vor. Trotz der vorgenommenen wesentlichen Erweiterungen des Betreuungsangebots sind zum Stichtag 1. Juli 2025 noch 111 unversorgte Fälle vorhanden. Es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage weiter anwachsen werde, so ihre Prognose.
Kritisch sei: Von den derzeit 618 betreuten Kindern weisen 83 einen besonderen Förderbedarf auf, der sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat. Derzeit wird eine achtgruppige Kita im Neubaugebiet „Erlenwiesen“ errichtet, die bis August 2026 fertiggestellt sein soll. Mit der vollständigen Inbetriebnahme könne voraussichtlich der vorhandene Bedarf an Betreuungsplätzen gedeckt werden.
Wie es hieß, hat die Stadt Philippsburg hat im Kindergartenjahr 2024/2025 zahlreiche Schritte unternommen, um das Angebotsspektrum weiter auszubauen. Zu den Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet gehören die städtischen Kindergärten Villa Kunterbunt mit 132 Plätzen und Pusteblume mit 102 Plätzen sowie die Außengruppe im Dekan-Gothe-Haus (35). Hinzu kommen die katholischen Kindergärten St. Maria (162 Plätze) und St. Agnes (102), die AWO Kita Campulino (115), der Waldorfkindergarten mit Wiegestube (32) und das „Waldhaus“ (20).
Somit stehen in Philippsburg aktuell 36 Gruppen zur Verfügung, darunter drei Außengruppen. Diese Einrichtungen bieten eine maximale Gesamtkapazität von 690 Betreuungsplätzen, die sich wie folgt aufteilen: 500 Plätze für Kinder über drei Jahren (Ü3), 90 Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) und 100 Plätze in altersgemischte Gruppen.
Ergänzend zu den Kindergartengruppen bestehen zwei TigeR-Gruppen. Die „TigeRchen“ und die „TigeRbande“ bieten jeweils bis zu sieben Betreuungsplätze für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. Darüber hinaus sind zwei Tagespflegepersonen tätig, die das Angebot der Kindertagesbetreuung abrunden.
Zum Stichtag 1. Juli 2025 gibt es für das laufende Kindergartenjahr 2024/2025 noch 43 unversorgte Vormerkungen. Diese Kinder stehen weiterhin auf der Warteliste. Für das kommende Kindergartenjahr 2025/2026 sind zum gleichen Monat bereits weitere 85 Vormerkungen registriert.
Besorgniserregend sei vor allem die Entwicklung in vielen Familien, so eine Passage in den umfangreichen Sitzungsunterlagen: Die Erziehungs- und Handlungsfähigkeit der Eltern habe spürbar nachgelassen, was bei den pädagogischen Fachkräften zu einer erheblichen Zunahme an Beratungs- und Unterstützungsaufwand führe.
W. Schmidhuber