Konverterbau auf der Rheinschanzinsel hat begonnen

Mit symbolischem Baggerbiss geht jetzt die Auffüllung des Geländes voran

Mit dem symbolischen „Baggerbiss“ starte jetzt - ganz offiziell - der Konverterbau auf der Rheinschanzinsel, ließ Maria Dehmer, Sprecherin des Netzbauprojekts Ultranet wissen, bevor sich die Prominenz in gelben Westen um den gelben Bagger scharte. Als Erster betätigte Landrat Christoph Schnaudigl den Schalthebel und bohrte die Schaufel ins Erdreich. Damit begann, zumindest symbolisch, die Auffüllung des Geländes für das Gleichstrom-Umspannwerk.

Als einen „besonderen erfreulichen Personenkreis“ bezeichnete Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung der TransnetBW, die rund 80 dem Start beiwohnenden Gäste, wozu auch die Kommunalpolitiker der Stadt Philippsburg gehörten, die hartnäckig für den jetzigen Standort gekämpft hatten, und die Verantwortlichen der „Bürgerinitiative K21“, die den ursprünglichen allzu ortsnahen Platz zwischen Wiesental und Oberhausen verhindert hatten.

Götz versicherte, jetzt im Dialog eine „sehr, sehr gute Lösung“ gefunden zu haben. Von den ersten vorbereitenden Schritten 2014 bis heute musste ein sehr schwieriger Weg zurückgelegt werden, hieß es mit Blick auf die diffizilen Sondierungen mit zunächst 21 möglichen Standorten und die umstrittene Endauswahl zugunsten der „Landstraßenäcker“, gegen die etwa 2.500 Bürger um die BI „K21“ erfolgreich opponierten.

Der Bau des Konverters innerhalb des KKP sei beim Siemens-Projektpartner in besten Händen, so die Ansicht des TransnetBW-Chefs. Auf dem nunmehr geräumten Areal standen 24 Gebäude, die erst entfernt werden mussten, um genügend Platz für das Gleichstrom-Umspannwerk zu schaffen. In einem zweiten Schritt müsse jetzt der tiefliegende Geländeteil um rund fünf Meter aufgefüllt werden, um das Tiefgestade gegen Hochwasser zu sichern. Das Material, ungefähr 500.000 Kubikmeter, wird überwiegend von Frachtschiffen über den Lade- und Löschplatz am Kernkraftwerk angeliefert. Wie zu erfahren war, werden die Gebäudehallen etwa 20 Meter hoch sein und auf rund 40 Prozent der Konverterfläche errichtet, also auf etwa 40.000 Quadratmetern.

Für Bürgermeister Stefan Martus handelte es sich beim Baggerbiss um ein freudiges Ereignis. „Wir haben eine sehr gute Lösung gefunden“, betonte er und rief die recht wechselvolle Vorgeschichte in Erinnerung. „Letztlich blieb nur die einzige vernünftige Lösung, den Konverter auf das KKP-Gelände zu stellen.“ Die letztlich im Einvernehmen getroffene Standortentscheidung halte er für richtig und für klug, meinte der Landrat.

Bei der Umsetzung des Vorhabens soll die HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-)Technologie eingesetzt werden, verkündete Mirko Düsel, der Geschäftsführer der Business Unit Transmission beim Siemens-Technologiepartner. Inzwischen sei gut die Hälfte der vorgesehenen zehn Hektar geräumt.

Das Gleichstrom-Umspannwerk Philippsburg bildet den südlichen Endpunkt der Gleichstromleitung Ultranet, die künftig den erneuerbaren Strom aus dem Norden Deutschlands in den Süden bringen soll. Vor diesem Hintergrund hat die TransnetBW mit den vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Seit dem 4. März werden Ladungen von Auffüllmaterial aus regionalen Kiesgruben auf das Gelände transportiert.

Das Gleichstrom-Umspannwerk wandelt den Strom, der in HGÜ-Technik transportiert wird, in Wechselstrom um. Dieser wird dann vor Ort in das vorhandene 380-kV-Wechselstromnetz eingespeist und in die Region weitergeleitet.

Schmidhuber

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