Kosten liegen bei mindestens 7,5 Millionen Euro

Bürgermeister informiert Gemeinderat über den Sachstand zum Gymnasiumbrand

Der Brandschaden im ersten Trakt des Copernicus-Gymnasiums Philippsburg wird am Ende der Abrechnung wohl Kosten von über 7,5 Millionen Euro verursacht haben. Aber eine gute Million Euro bleibt an der Stadt hängen. Alles andere übernimmt die Versicherung. Diese Informationen hat Bürgermeister Stefan Martus in der Gemeinderatssitzung bekannt gegeben. Im vorausgegangenen nicht öffentlichen Teil besichtigten die Stadträte die verschiedenen Baustellen, ließen sich den Fortschritt der Arbeiten und die technischen Anforderungen erklären, war zu erfahren.

Die umfangreiche Sanierung des durch einen spektakulären Brand zerstörten Gebäudeteils geht weiter voran. Ziel der Fertigstellung ist der 31. August 2021, betonten sowohl der Rathauschef als auch Sachbearbeiter Helmut Seelinger vom Fachdienst Gebäudemanagement. „Vielleicht wird’s auch etwas früher“, hoffen beide.

Immer wieder gebe es Nachfragen aus dem Gemeinderat. Doch könnten keine belastbaren Termine oder ein verbindlicher Bauzeitenplan vorgelegt werden, da noch nicht alle Arbeiten vergeben sind. Die umfangreichsten Gewerke wie Sanitär, Heizung, Lüftung und Gebäudesteuerung konnten wegen des stattlichen Umfangs und der hohen Summen erst im Februar submittiert und sodann im Gemeinderat beschlossen werden, so Seelinger.

Täglich seien 20 bis 45 Arbeiter auf der Baustelle. In dem Gebäude werde von „oben nach unten gearbeitet“: Erst kommen die oberen Räume und Klassenzimmer an die Reihe. Auf Grund von Brandschutzvorschriften mussten neue Installationswege geplant und gelegt werden, lauteten die Erläuterungen aus dem Rathaus.

Die Ausschreibungen dieser Gewerke umfassten rund 1.000 Seiten, hieß es in den Sitzungsunterlagen. Um alle Teile bei ihren Lieferanten anzufragen und Kalkulationspreise zu erhalten, benötigten die aufgeforderten Firmen ausreichend Zeit.

Sämtliche Gewerke sind jetzt beauftragt, fasste Seelinger zusammen. Zwischenzeitlich wurden auch alle Eternitrohre unter Einhaltung der Gefahrstoffbeseitigungsregeln entfernt. Danach musste für eine gewisse Zeit eine Raumluftmessung durchgeführt werden. In diesem Zeitraum herrschte Betretungsverbot für die Baustelle. Das Ergebnis der Freimessung gibt eine gewisse Sicherheit: Wie es sich zeigte, befanden sich keine Schadstoffe im Gebäude.

Der Schaden, den der Brand seinerzeit angerichtet hat, belief sich nach ersten Schätzungen auf zwei Millionen Euro, bald darauf lag der Betrag bereits bei 4,5 Millionen. Inzwischen geht das beauftragte Ingenieurbüro Giuseppe Pardo aus Calw von einer Gesamtsumme von mindestens 7,5 Millionen aus. Doch darin ist noch gar nicht alles enthalten.

Die Schule besteht aus drei Gebäuden: 1969 wurde das Hauptgebäude – also der Bau I - fertiggestellt und bezogen. Jetzt ist es außer Betrieb. Zu Schaden kamen 12 Klassenzimmer, alle Fachräume im Erdgeschoss und Obergeschoss, das Lehrerzimmer, das Rektorat und verschiedene Büros.

 

Schmidhuber

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