„Kunst- und Museumsnacht“ ermöglichte Stadtbummel im Dunkeln
Die „Philippsburger Kunst- und Museumsnacht“, die es seit 2008 gibt, bietet nicht nur Essbares und Kaufbares, sondern auch viel Wissenswertes aus der Stadtgeschichte: Wie hat laut Miniatur-Nachbildung um 1697 die Reichsfestung Philippsburg ausgesehen? Wozu haben vor etwa 300 Jahren die versteckten Kasematten – dicke Gewölbekeller - gedient?
Das und noch vieles mehr durften die „Nachtschwärmer“ erfahren. Auch wie sich der Alltag der Philippsburger ab den 50er Jahren darstellte. Dazu führte der Heimatverein alte Heimatfilme vor.
Bei angenehmem Halloween-Wetter machten sich Scharen aus Philippsburg, den Stadtteilen und den Nachbargemeinden auf den Weg, um an der angekündigten „Erlebnisvielfalt in der Stadtmitte“ teilzuhaben. Sechs Stunden lang ließen Jung und Alt die Nacht zum Tage werden. An vielen Orten gab es gutbesuchte Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorführungen und Besichtigungen.
Alle Beteiligten, darunter die Kommune, die Musikschule, Vereine und Interessensgruppen, Gastronomie und Geschäftswelt mit jeweils offenen Türen, hatten eine erstaunliche Vielfalt auf die Beine gestellt. Wer die „Nacht der Nächte“ erleben wollte, konnte auf gut 30 verschiedene Angebote zurückgreifen. Zu genießen gab es auch musikalische Unterhaltung, etwa in der Musik- und Kunstschule mit einem Klavierabend, im „Einhorn oder im „Santo Domingo“. Vorführungen der „Line Dance Tanzgruppe“ gehörten zu dem Kulturteil.
Wer eher auf leibliche Genüsse Wert legte, konzentrierte sich auf die Köstlichkeiten in Gaststätten oder an Imbissständen, so auf Feuerwürste, Kartoffelsuppe, Griebenschmalzbrote, Austern oder „Vatikanbrote“. Oder schlürfte Cocktails.
Offen standen das Festungs- und Waffengeschichtliche Museum mit einer neu strukturierten Präsentation der Raritäten und das Heimatmuseum in dem ehemaligen Ackerbürgerhaus. In der Festhalle organisierten die „Cherbourger Jungs“ eine Halloween-Party.
Im Rathaus lud eine Ausstellung „50 Jahre Städtepartnerschaft mit Ile de Re“ ein. Reges Treiben herrschte vor dem „Löwenbräu“ und vor dem fürstbischöflichen „Bierkulturgut“. Besinnliches bot hingegen die beleuchtete evangelische Christuskirche.
(W. Schmidhuber)