Landesminister Peter Hauk in Huttenheim

Die Jäger und Sportschützen in der Republik sind beunruhigt. „Wir sind in das Visier der Behörden und Parteien geraten“, weiß Klaus Körber aus Philippsburg. Er ist Betreiber der Jagdschule Baden-Kurpfalz in Huttenheim und zugleich Vorsitzender der Jagdgesellschaft Wiesental, die sich dem Wurftaubenschießen widmet. Seine Sorge ist nicht unbegründet. Schließlich – so sagt er – hätten „Die Grünen“ ein Ende des privaten Besitzes von tödlichen Schusswaffen ebenso in ihr Wahlprogramm geschrieben wie die Partei „Die Linke“. Klaus Körber ist aber auch ein Mann der Tat.

Schon zum zweiten Mal hatte er am vorletzten Donnerstag Peter Hauk (CDU), Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in seine Jagdschule nach Huttenheim eingeladen. Mitgekommen waren die Bundes- und Landtagsabgeordnete Olav Gutting und Ulli Hockenberger (beide CDU). Unter den fast 70 Besuchern waren auch Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus (Unabhängige Liste), Roland Wittmer (Präsident des Badischen Sportschützenverbandes) sowie zahlreiche Jäger, Landwirte und Vertreter der Schützenvereine.

Dieses kompetente Plenum forderte die anwesenden Politiker heraus. Olav Gutting erinnerte an die Europäische Feuerwaffen-Richtlinie und betonte, dass eine Verschärfung des Waffenrechts auf die Falschen ziele. „Nicht die Jäger und Sportschützen sind das Problem, sondern die vielen illegalen Waffenbesitzer“, sagte er. Eine Statistik belegt dies: Die rund zwei Millionen Sportschützen in Deutschland besitzen legal 5,5 Millionen Waffen. Nach Schätzungen der Polizeigewerkschaft befinden sich aber etwa 20 Millionen illegale Schusswaffen in kriminellen Händen. Zugleich gelte der Schießsport als immaterielles Kulturgut und sei durch 15 Disziplinen bei den Olympischen Spielen vertreten, war am Rande der Veranstaltung zu hören.

Minister Peter Hauk ist selbst seit 40 Jahren Jäger. Er betonte, dass Jagd mehr als nur Seuchenbekämpfung sei und forderte auch mit Blick auf die klimabedingten Probleme des Waldes praktikable Lösungen. Dabei sprach er von konstruktiven Gesprächen mit dem Landesjagdverband. Ein verstärkter Abschuss des Rehwildes sei wichtig für den notwendigen „Waldumbau“. Für Klaus Körber könne dies allerdings nur im Schulterschluss zwischen den Waldbesitzern und den Jägern gelingen.

Bürgermeister Stefan Martus erinnerte daran, dass es aufgrund der Auflagen und Belastungen immer schwieriger werde‚ Jagdpächter zu finden. Ähnlich argumentierte eine aus Württemberg angereiste Vertreterin des Jagdverbandes. Sie reklamierte den hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand bei der Entsorgung der mit Becquerel belasteten Wildschweine. Gefordert wurden auch eine staatliche Unterstützung beim Einsatz von Drohnen zum Schutz der Rehkitze sowie die Zulassung von Nachtsichtzielgeräten für Jäger. Umrahmt wurde das Treffen durch Böllerschützen und Jagdhornbläser.

 

Kurt Klumpp

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