Letzte Einsatzstatistik des Revierleiters
22 tätliche Angriffe auf Polizisten/Verdoppelung der „häuslichen Gewalt“
Es ist die letzte Einsatzstatistik von Oskar Rothenberger, Leiter des Polizeireviers Philippsburg. Vor dem Gemeinderat der Stadt Philippsburg kündigte er an, Ende des Jahres – nach immerhin 37 erfolgreichen Jahren – in den Ruhestand zu gehen. Wie es dann im Revier weitergehen werde, sei noch nicht bekannt.
Wenig Grund zur Freude besteht für die rund 66.000 Einwohner in Philippsburg, Waghäusel, Oberhausen-Rheinhausen, Dettenheim, Graben-Neudorf und Hambrücken. Denn laut der vorgelegten Statistik des zuständigen Polizeireviers gibt es zwar einen leichten Rückgang bei den registrierten 2.219 Strafftaten in den sechs Kommunen, aber im Stadtgebiet sieht es weniger erfreulich aus. 2017 waren es noch 472, 2018 kletterte die Zahl auf erstaunliche 571.
In den Bereichen der schweren Diebstähle, der gefährlichen Körperverletzungen und der Verstöße nach dem Betäubungsmittel-Gesetz sind die Zahlen etwas gesunken. „Wir klären vor Ort weit mehr als die Hälfte der begangenen Straftaten auf“, ließ Rothenberger und sein Mitarbeiter Tobias Heiler wissen. 2018 lag die Aufklärungsquote bei 55,3 Prozent. Mit insgesamt 33 Delikten je 1.000 Einwohner liegt das Gebiet Bruhrain deutlich unter den Vergleichszahlen des Landkreises (38), des Landes (52) und des Bundes (67).
Von den 251 ermittelten Tätern haben 62,9 Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit. 46 Tatverdächtige waren jünger als 21 Jahre. Bei den bilanzierten Straftaten liegen die Diebstähle an erster Stelle, gefolgt von Sachbeschädigungen und schließlich von den Vermögens- und Fälschungsdelikten. 2018 kamen im Revier 22 tätliche Angriffe auf Polizisten zustande. Insgesamt gab es 18 Fälle von häuslicher Gewalt: gegenüber neun im Vorjahr.
Unter den 251 Tätern sind 17 Asylbewerber. „Kriegsflüchtlinge und Asylanten treten wenig in Erscheinung“, steht in der Bilanz. Festgestellt wurden 153 Tatverdächtige, die innerhalb der Stadtgrenzen wohnen. 98 stammen von außerhalb.
Was Verkehrsunfälle anbelangt, so liegt Stadt Philippsburg mit 156 Vorfällen über den Ergebnissen von 2017 (137), hieß es. Hinzu kommen noch 193 sogenannte Bagatellunfälle, so dass sich die Gesamtzahl auf 349 summiert. Die Nichtbeachtung der Vorfahrt stehe an vorderster Stelle aller möglichen Unfallursachen. 2018 wurden 53 Personen leicht und 23 schwer verletzt: eine deutliche Zunahme. Anders als im Vorjahr kam es gleich zu zwei Todesfällen.
Große Sorge machen den Ordnungshütern die rasant zunehmenden Unfallfluchten: 69 allein im Bereich der Stadt Philippsburg. Innerorts verteilen sich die Verkehrsunfälle entlang der Hauptverkehrswege. „Richtige Unfallschwerpunkte“ seien jedoch nicht zu erkennen.
Schmidhuber