Lilie im Philippsburger Wappen: Symbol für Reinheit und Unschuld
In einer Serie stellen die BNN die Wappen der Städte und Gemeinden im nördlichen Landkreis vor. Zu Philippsburg erschien folgende Zusammenfassung:
Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte änderten sich viele Stadt- und Gemeindewappen im Land. Nach der Verwaltungsreform mit den Gemeindezusammenschlüssen in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre entstanden auch viele neue Wappen. Nicht so in Philippsburg. Dort gibt es das silberne Kreuz mit der silbernen Lilie seit dem 14. Jahrhundert. Trotz der Eingemeindung von Huttenheim und Rheinsheim änderte sich daran nichts.
Seit der Stadtrechtsverleihung von Udenheim durch Kaiser Ludwig dem Bayer im Jahr 1338 gibt es erste Belege für ein Stadtsiegel. So siegelte das „weltliche Gericht zu Udenheim“ bereits mit genau den Symbolen, die auch das heutige Philippsburg sein Eigen nennt.
Laut Ekkehard Zimmermann, Heimatforscher und Lokalhistoriker, ist davon auszugehen, dass der erste Beleg aus dem Jahr 1386 schon zuvor gebräuchlich war. Ob ein Zusammenhang mit dem Wappen des Bischofs Lambert von Born (1364 bis 1371) besteht, sei fraglich, ja unwahrscheinlich. Eher dürfte mit der auffallenden Lilie ein Bezug zu der im Bistum üblichen Marienverehrung hergestellt sein. Für Zimmermann ist die Lilie das unverkennbare Zeichen der Reinheit, aber auch der Jungfräulichkeit und Unschuld, was auf die Gottesmutter und Jungfrau Maria zutreffe, die Patronin der Speyerer Bischofskirche.
In der Heraldik wird die Lilie als eine sogenannte gemeine Figur bezeichnet – bestehend aus drei stilisierten Blättern, die von einem Band zusammengehalten werden. Das mittlere Blatt ist oben und unten zugespitzt, die äußeren Blätter hängen herab und sind oben nach außen umgebogen.
Eindeutig fällt hingegen das geschliffene Speyerer Kreuz aus und die später immer wiederkehrenden Farben Blau und Weiß, wobei die Farbe Silber heraldisch als Weiß dargestellt wird.
Auch nach der Namensänderung der Stadt von Udenheim in Philippsburg durch den Speyerer Bischof Philipp Christoph von Sötern im Jahr 1623 blieben die Symbole unverändert erhalten. Von 1371 bis 1718 hatten die Fürstbischöfe von Speyer in der rechtsrheinischen Stadt und Festung ihre Residenz.
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In durch silbernen Faden gespaltenem blauen Schild vorne ein durchgehendes geschliffenes silbernes Kreuz, hinten eine silberne Lilie.“ In der Stadt Philippsburg ist an mehreren Orten das Stadtwappen zu sehen, die älteste Ausgabe – um 1806 – wohl über dem alten Rathauseingang an der Rote-Tor-Straße.
Schmidhuber