Luchs in Philippsburg unterwegs

Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan für Stadtwald vorgestellt und genehmigt

Stattliche 2.700 Neupflanzungen sind im Stadtwald für das kommende Jahr vorgesehen. Wie in den Vorjahren haben auch 2019 etliche Maßnahmen der Bestandspflege erfolgreich gegriffen. Ende des Jahres erwartet der Forst ein „ausgeglichenes Ergebnis“. Doch unterm Strich werden die Pflege und Nutzung des Stadtwaldes Philippsburg im besonderen Jahr 2020 zu einem Verlust von über 10.000 Euro führen.

Alles in allem fallen die jetzt vorlegte 2019er Analyse und die Vorausschau für 2020 erfreulich aus. Ausführlich erläuterte Forstrevierleiter Christian Hautz in der Gemeinderatssitzung den Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan des Stadtwaldes Philippsburg für das Forstwirtschaftsjahr 2020, den das Gremium sodann einstimmig beschloss.

Die nicht unerheblichen Auswirkungen der Forstreform stellte Lothar Himmel vom Forstamt des Landratsamtes Karlsruhe („ForstBW“) vor, Informationen zur Situation im 1.082 Hektar großen Stadtwald mit den drei Bestandteilen Hardtwald, Überflutungsaue und Altaue gab der langjährige Revierleiter Hautz. Als Herausforderung bezeichnete er die beiden heißen trockenen Sommer, die ein Absterben vieler Bäume, etwa Kiefern und Buchen, bewirkten und eine Gefährdung des Bestands durch den Borkenkäferbefall und die Pilzkrankheit Diplodia verursachten. Ein weiteres Problem sei das Eschentriebsterben. Jetzt müssen Pflegearbeiten für Naturverjüngungen erfolgen, hieß es.

Nach dem Landeswaldgesetz ist der jährliche Betriebsplan vom Forstamt unter Beachtung des periodischen Betriebsplanes aufzustellen und vom Gemeinderat zu genehmigen. Die Vorausschau soll einen Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben enthalten. Aus der von Hautz vorgelegten Übersicht geht hervor, dass 2019 Aufforstungen auf 9,4 Hektar Fläche rund 4.000 Bäumchen gesetzt wurden. Die Kultursicherung erfolgte auf einer Fläche von 24 Hektar.

Für 2020 ist die Einschlagsmenge mit etwa 8.400 Festmeter angegeben – auf 20 Hiebsorten. Pappeln und Eschen bilden den Schwerpunkt. Der Revierleiter rechnet dabei mit einem Holzerlös von 335.000 Euro. Auf verschiedenen Flächen von zusammen neun Hektar sollen sodann mehr als 2.700 Anpflanzungen vorgenommen werden. Geplant ist eine Kulturpflege in einer Größenordnung von 42,3 Hektar: 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei Einnahmen von insgesamt 448.050 Euro und Ausgaben von 458.150 Euro ergibt sich ein Defizit von 10.100 Euro. Im kommenden Jahr müssen ein UVV-Schlepper für 150.000 Euro und eine Motorsäge für 1.600 Euro angeschafft werden. Zu guter Letzt bot Hautz eine überraschende Information. Erstmals wurde in Philippburg ein Luchs gesichtet. Weitere Nachricht: 2020 kommt es zu einem Maikäfer-Flugjahr.

Schmidhuber

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