Mehr Straftaten - mehr Aufklärungen
Kriminal- und Unfallstatistik konstatiert Sicherheit in der Stadt
Weniger erfreulich – und damit anders als in den vergangenen Jahren – fällt die Kriminalstatistik 2020 für die Stadt Philippsburg aus. Laut Powerpoint-Präsentation des Revierleiters Axel Schweitzer ist eine Zunahme der Straftaten von 496 auf 587 zu beklagen, was einem Anstieg von 18,3 Prozent entspricht.
Zu der nicht unerheblichen Steigerung vor Ort trage vor allem die Holkriminalität bei. Darunter versteht die Polizei die Delikte, die erst durch entsprechende Ermittlungen oder Kontrollen bekannt werden, beispielsweise Rauschgiftkriminalität oder Leistungserschleichungen. Auch im Bereich der Betrügereien liege ein massiver Anstieg vor. Allein zehn Mal griff der „Enkeltrick“ – trotz ständiger warnender Hinweise.
Nichtsdestotrotz kommt der Polizeichef zu dem Resümee: „Wir leben hier in der Stadt relativ sicher.“ 2020 nannte er ein ereignisreiches Jahr mit der spektakulären Sprengung der Kühltürme, dem Brand des Copernicus-Gymnasiums und den Folgen der Corona-Pandemie.
„Wir haben vor Ort etwa 60 Prozent der begangenen Straftaten aufgeklärt“, ließen der Revierleiter und sein Mitarbeiter Tobias Heiler mit gewissem Stolz wissen. 2020 stieg die Aufklärungsquote gegenüber 2019 um beachtliche zehn Prozent, bei Straftaten kamen gar 30 Prozent zustande.
Im Bereich der bilanzierten 587 Straftaten liegen die Diebstähle an erster Stelle, gefolgt von Sachbeschädigungen, Vermögens- und Fälschungsdelikten, Körperverletzungen und Rauschgiftvergehen. Insgesamt gab es elf Straftaten gegen, wie es heißt, sexuelle Selbstbestimmung.
2020 hatte es die Polizei mit 305 Tatverdächtigen zu tun, davon waren 52 Frauen. Zu der Gruppe gehörten auch 13 Kinder und 18 Jugendliche. In 11,5 Prozent aller Fälle spielte der Alkoholeinfluss eine Rolle. Bei rund 44 Prozent der Täter handelte es sich um Nichtdeutsche.
Was Verkehrsunfälle laut der ebenfalls vorgelegten Unfallstatistik anbelangt, so ist es 2020 zu einem erfreulichen Rückgang gekommen. Gab es 2019 noch 392 registrierte Unfälle, so sind es jetzt 314, was wohl teils auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sei, meinte Heiler. Leicht zugenommen haben die schweren Unfälle mit Personenschaden, weist die Bilanz aus.
Die Nichtbeachtung der Vorfahrt stehe an vorderster Stelle aller möglichen Unfallursachen, dann folgen die nichtangepassten Geschwindigkeiten. Zu den „ereignisvollen Straßen“ gehören etwa die Söternstraße, Alte Kirchstraße, Dammstraße und Goethestraße, aber auch die L602 bis nach Oberhausen. Wenig passiert ist in Huttenheim, dafür kann Rheinheim mit der L555 auf höhere Anteile verweisen. Große Sorge machen den Ordnungshütern die rasant zunehmenden Unfallfluchten, die insgesamt 92 Mal vorkamen.
Schmidhuber